Ennepe-Ruhr. Am Montag werden die ersten Menschen im Impfzentrum für den EN-Kreis in Ennepetal geimpft. Die Kreisverwaltung gibt Hinweise für die Besucher.

Rund 24.000 Bürgerinnen und Bürger im Ennepe-Ruhr-Kreis gehören zu der Gruppe, die ab Montag, 8. Februar, die Möglichkeit haben, sich im Impfzentrum in Ennepetal gegen das Corona-Virus impfen zu lassen.

Wie in den vergangenen Wochen immer wieder mitgeteilt, ist für den Besuch des Impfzentrums neben einem Alter von 80 plus zwingend ein Termin notwendig. „Wird eine dieser beiden Vorgaben nicht erfüllt, werden die Betroffenen abgewiesen“, macht Astrid Hinterthür, Leiterin des Krisenstabes im Schwelmer Kreishaus unmissverständlich deutlich. Adressiert ist dieser Hinweis insbesondere an diejenigen, denen es als unter 80-Jährige gelungen ist, einen Termin zu reservieren.

Zunächst 168 Impfungen täglich

ABeim Testlauf Ende Dezember wurde nur so getan als ob, ab Montag wird wirklich geimpft.
ABeim Testlauf Ende Dezember wurde nur so getan als ob, ab Montag wird wirklich geimpft. © WP | Hartmut Breyer

Schlechte Erreichbarkeit, lange Wartezeiten und die Qualität der Auskünfte – die Beschwerden rund um die in den Händen der Kassenärztlichen Vereinigung liegenden Terminvereinbarung waren und sind vielfältig. Auch Mitarbeiter der Kreisverwaltung liefern immer wieder Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten und wollen so zu Abhilfe beitragen. „Der Ärger und der Unmut der betroffenen Bürger war und ist verständlich. Für uns geht es nun aber darum, den Auftakt der Impfaktion in Ennepetal erfolgreich zu gestalten“, so Hinterthür.

Dafür haben alle Beteiligten der Kreisverwaltung, der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Vorfeld viel investiert und ihre Hausaufgaben abgearbeitet. „Trotz Probelauf und vieler bedachter Kleinigkeiten ist der Startschuss aber natürlich dennoch mit Unbekannten verbunden“, betont DRK-Mitarbeiter Andreas Töpke als organisatorischer Leiter. Wie in der Vorbereitung setzt er auch im Betrieb des Impfzentrums in Ennepetal auf enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit als Grundlage dafür, alle Herausforderungen zeitnah und pragmatisch bewältigen zu können.

Die vom Land gelieferte Impfstoffmenge macht es den Verantwortlichen vor Ort möglich, täglich insgesamt 168 Bürger zu impfen. „Geplant ist, am Montag drei der verfügbaren fünf Impfstraßen zu öffnen und diese stündlich von jeweils 12 Bürgern durchlaufen zu lassen“, blickt Dr. Christian Füllers als ärztlicher Leiter auf den kommenden Montag.

Geimpft wird von 14 bis 20 Uhr. Anfang März wird sich die Zahl der Besucher wegen der zu verabreichenden Zweitimpfungen verdoppeln. Um das bewältigen zu können, wird der Betrieb ab diesem Zeitpunkt auf täglich zwölf Stunden (8 bis 20 Uhr) ausgeweitet.

Was inzwischen klar ist: In den vergangenen zwei Wochen seit dem Reservierungsstart wurden nach Angaben des Ennepe-Ruhr-Kreises für die Zeit bis Ende Mai etwa 15.500 Termine für das Impfzentrum vergeben, ungefähr 3500 telefonisch und 12.000 online. Täglich werden es nach wie vor mehr. 8500-mal wurde bisher eine Zeit für die Erstimpfung vereinbart, in 7000 Fällen konnte auch bereits die Zweitimpfung abgesprochen werden.

70 Parkplätze

Das Impfzentrum für den Ennepe-Ruhr-Kreis wurde im ehemaligen Aldi-Markt an der Kölner Straße 205 eingerichtet.Betrieben wird es vom Ennepe-Ruhr-Kreis, die ärztliche Leitung liegt bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, die organisatorische Leitung hat das DRK Schwelm.Am Impfzentrum stehen 70 Parkplätze zur Verfügung.

Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass die Impflinge nicht zu früh und nicht zu spät erscheinen sollen. Die Oberkörperbekleidung sollte unkompliziert an- und ausgezogen werden können. Entscheidend sei es aber, alle notwendige Unterlagen mitzubringen. Am Empfang sollte jeder folgendes vorzeigen: Termin-Code, Ausweisdokument, Krankenkassenkarte und Impfausweis.

Formulare möglichst vorher ausfüllen

Ebenfalls sehr hilfreich ist es, wenn notwendige Erklärungen und Formulare bereits zuhause gelesen und ausgefüllt worden sind. Diese sowie alle anderen Informationen, die für den Besuch des Impfzentrums wichtig sind, und die Abläufe erklären, hat die Kreisverwaltung auf ihrer Internetseite (www.en-kreis.de) zusammengestellt. Dort finden sich auch Kontaktdaten städtischer Ansprechpartner, die ihren Bürgern bei Fragen rund um das Impfen weiterhelfen.

Grundlage für die Reihenfolge der Impfungen sind Vorgaben des Bundes und des Landes. Nach Bewohnern und Mitarbeitern von Pflegeheimen sowie Beschäftigten von Krankenhäusern rückt jetzt die Gruppe der ab 80-jährigen in den Blickpunkt. In NRW gibt es 53 Impfzentren. Weitere Zentren sind nicht vorgesehen, werden von Bund und Land nicht finanziert. Stattdessen setzten die Verantwortlichen darauf, dass weitere Impfstoffe es mittelfristig möglich machen, das Impfen in die Hausarztpraxen zu verlagern.