Schwelm. So geht es mit dem Bahnhofempfangsgebäude in Schwelm weiter.

Verschnaufpause im Sitzungsmarathon der Stadt. Das Strategiepapier Schwelm 2030 und der Haushaltsplan für das aktuelle Geschäftsjahr halten Politik und Verwaltung in Atem. In bisher neun öffentlichen Zusammenkünften in diesem Jahr haben die Gremien unter dem Dach des Rathauses und in der Eventhalle Weichenstellungen für das neue Schwelm vorbereitet. Jugendhilfeausschuss, Hauptausschuss, Finanzausschuss und Rat werden noch im Februar tagen. In Anbetracht der anstehenden Themen zu Modernisierung der Schwelmer Infrastruktur mit Schulen, Kindergärten, neuer Feuerwache und mehr eine wahre Mammutaufgabe für die Verantwortungsträger in der Stadt.

Bahnhof

In das Thema Sanierung des Bahnhofempfangsgebäude ist Bewegung gekommen. Alle sieben Fraktionen im Rat der Stadt Schwelm haben zum Antrag der BIZ-Fraktion „Bahnhof nicht vergessen!“ vom 11. Januar mittlerweile einen Ergänzungsantrag auf dem Weg gebracht. Darin wird Bürgermeister Stephan Langhard aufgefordert, den Sprecher und die Gesellschafter der Bahnhof Schwelm KG zur nächsten Ratssitzung am 25. Februar 2021 einzuladen bzw. bei Verhinderung der einzuladenden Gäste nach Terminalternativen zu suchen (z.B. Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Stadtentwicklung am 13. April 2021). Die Einladung ist den Gesellschaftern zugesandt worden – noch ohne jede Reaktion.

Reagiert hat aber die Bahnentwicklungsgesellschaft (BEG). Auch der sind die brachliegenden Umbauarbeiten an der mittlerweile in privater Hand befindlichen Immobilie ein Dorn im Auge. BEG-Vertreter Carsten Kirchhoff hat ein weiteres Mal Kontakt mit den jetzigen Eigentümern aufgenommen und der Stadt angeboten, an der öffentlichen Ratssitzung teilzunehmen.

Diese Zeitung hatte vor wenigen Tagen darüber berichtet, dass die Eigentümergemeinschaft, die „Bahnhof Schwelm KG“, den Abschluss der Bauarbeiten einst für Dezember 2020 verbrochen hatte. Aktuell gibt es keine Baugenehmigung, die Arbeiten ruhen seit gut einem Jahr. „Politik und Verwaltung haben jegliches Vertrauen in die dort gemachten Aussagen verloren“, hatte Schwelms Beigeordneter Ralf Schweinsberg sich schon vor Monaten zitieren lassen.

Kulturausschuss

Die Kulturschaffenden haben es schwer in Zeiten der Pandemie. Das zeigte sich auch im Kulturausschuss. Wegen Corona gab es kaum Veranstaltungen im Jahr, entsprechend sind die Besucherzahlen auf breiter Front eingebrochen. Das gilt für das Museum Haus Martfeld fällt, für die Stadtbücherei, und das gilt auch für die Musikschule und die Volkshochschule.

Besonders ärgerlich ist Corona und die damit verbundenen Einschränkungen in diesem Jahr für die Musikschule. Sie wurde 1971 gegründet. Leiterin Gabriele Weidner hatte sich zum 50. Geburtstag viel vorgenommen. Monat für Monat war ursprünglich ein musikalischer Höhepunkt geplant. Alles gestrichen wegen Covid-19. Erst ab Juli rechnet die Musikschule damit, dass Auftritte wieder stattfinden werden können. Gestrichen ist auch der Info-Tag für Kinder im Juli. Alternativ werden die Instrumente, deren Spiel in der Musikschule erlernt werden kann, virtuell auf der Homepage der Musikschule via Video vorgestellt. Eine Festschrift soll es aber dennoch geben, ähnlich gestaltet wie die zum 40-Jährigen.

Corona: Museum hat Durststrecke hinter sich

Die Dauerausstellung im  Museum im Haus Martfeld wurde neu zusammengestellt. Nun ist alles lichter und freundlicher gestaltet.
Die Dauerausstellung im Museum im Haus Martfeld wurde neu zusammengestellt. Nun ist alles lichter und freundlicher gestaltet. © WP | Bernd Richter

Nicht nur an der Neuen Mitte wird fleißig gearbeitet, auch am neuen Haus Martfeld. Wer die Ausstellung im alten Museum noch in Erinnerung hat, wird stauen. „Das Museum hat sich in wesentlichen Teilen verändert. Es ist offener, heller und freundlicher geworden“, warb Bürgermeister Stephan Langhard für einen Besuch der Einrichtung – wenn es Corona wieder zulässt. Museumschefin Dr. Bärbel Jäger gab einen Rückblick auf das alte und einen Ausblick auf das neue Jjahr und stellte fest: „Es ist eine Durststrecke, die wir hinter uns haben.“

Trotz Pandemie gab es verschiedene Führungen, zwei Ritterworkshops und die Museumsgespräche haben viermal stattgefunden. Und: das Depot am Ländchenweg konnte freigezogen werden.

Dr. Jäger schloss ihren Vortrag mit der Einladung an die Mitglieder des Kulturausschusses, sich selbst ein Bild von den Neuerungen zu machen. „Die Erneuerung ist auf gutem Weg“, stellte die Ausschussvorsitzende Dr. Frauke Hortolani fest und merkte an, dass sie sich gut vorstellen könne, das die nächste Sitzung des Ausschusses im Juni im Haus Martfeld stattfinden könnte – wenn das Corona wieder zulasse.