Niemand sollte 130 Mal bei der Hotline anrufen müssen, um sich einen Termin im Impfzentrum zu sichern.

Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen, es geht um die Sache und vor allem darum, den Menschen einen einfachen Zugang ins Impfzentrum zu ermöglichen.

Niemand sollte sich mitten in der Nacht den Wecker stellen und an den Rechner müssen, in der Hoffnung, einen Termin zu ergattern, mehr als 130 Mal bei der Hotline anrufen, und das am Ende vergebens. Ich befürchte, dass manch einer frustriert aufgegeben hat und sich nicht impfen lassen wird, weil er die Nase voll hat. Dieser Ärger und Stress ist niemanden zuzumuten, schon gar nicht in dem Alter.
Technische Anlaufschwierigkeiten habe alle erwartet, das Verständnis dafür war groß, doch noch immer melden sich viele Leser entnervt bei uns.

Diese Schwierigkeiten wurden schon vor dem Start der Terminvergabe erzeugt. Mit der Auswahl einer Technik, die den Anforderungen nicht gewachsen ist, und das Doppelbuchungen produziert hat. Vor allem aber mit der Entscheidung, dass die Impfzentren ausgewählt werden dürfen. Ein Hagener darf also ohne weiteres nach Ennepetal. Das kann nicht sein und sorgt sicherlich auch für Verknappungen bei den Terminen. Es gibt in Ennepetal, nach aktuellem Lieferstand, nur 168 Impfdosen am Tag. Der Impftourismus blockiert Plätze für die Menschen vor Ort, sorgt für Verzögerung. Nicht jeder kann sich mal eben ins Auto setzen und nach Lüdenscheid fahren, um seine Impfung zu erhalten.

Vor der nächsten Terminvergaberunde sollte weder eine Auswahl des Impfzentrums möglich sein, noch sollte es bei diesem Verfahren bleiben. Entweder muss ein neues System her, oder eine andere Organisation umgesetzt werden. Schnelle Hilfe ist gefragt, Diskussionen sind zu diesem Zeitpunkt fehl am Platz.