Gevelsberg. Fußball-Nationalspieler Lukas Klostermann wird Schirmherr des Vereins “Mentor - Die Leselernhelfer Gevelsberg“.

Mit einem echten Knaller verabschiedet „Mentor – Die Leselernhelfer Gevelsberg e.V.“ das Jahr 2020. „Wir freuen uns bekanntgeben zu können, dass wir mit dem RB Leipzig- und DFB-Nationalspieler Lukas Klostermann einen weiteren Schirmherrn für unseren Verein gewinnen konnten“, berichtete der Vereinsvorsitzende Klaus Wortmann. Ein junger, prominenter Gevelsberger, der als Kicker bei den betreuten Kindern durchaus bekannt und sehr beliebt ist. Lukas Klostermann wuchs in Gevelsberg auf, besuchte das Städtische Gymnasium und dribbelte im Stadion Stefansbachtal beim FSV Gevelsberg über den Platz. Auch wenn er mittlerweile in Leipzig ein neues Zuhause gefunden hat, so ist der Kontakt in die alte Heimat niemals abgerissen. Was mitunter natürlich auch daran liegt, dass seine Eltern, seine Schwester und einige Freunde von früher noch immer in Gevelsberg wohnen.

Der Heimat stets verbunden

Wie sehr dem 24-jährigen Abwehrspieler seine alte Heimat am Herzen liegt, dass zeigte er auf einzigartige Weise beim ersten Corona-Lockdown. Während im April ein Teil der Menschen zuhause blieb und in der Angst um die eigene wirtschaftliche Existenz ausharren musste, waren gleichzeitig unzählige Coronahelden in Krankenhäusern, in Pflegeheimen, als Sanitäter oder Supermarktmitarbeiter im Dauereinsatz. Und genau an dieser Stelle setzte dann auch das Projekt „Coronahelden Gevelsberg“ an, welches durch die unglaublich großzügige Spende von Lukas Klostermann in Höhe von 100.000 Euro ermöglicht werden konnte.

Man verband eine monetäre Zuwendung an lokale Unternehmen und Einzelhändler als Coronahilfe mit einer gleichzeitigen Gutscheinspende als Dank an die örtlichen Coronahelden. „50.000 Euro meiner Spende gingen als Soforthilfe an Unternehmen in Gevelsberg, die durch Corona in eine wirtschaftliche Schieflage geraten waren, die andere Hälfte als Gutscheine an all jene Gevelsberger aus systemrelevanten Berufen“, erzählte der Fußballer. Damit wollte er nicht nur die lokale Wirtschaft unterstützen, sondern auch den vielen Menschen etwas Gutes tun, die in dieser schwierigen Zeit ihren besonderen Beitrag zur Gesellschaft geleistet hatten.

Für eine gute und wichtige Sache

Als ihn nun die Anfrage von Klaus R. Wortmann bezüglich einer Schirmherrschaft erreichte, sagte Lukas Klostermann nach kurzer Überlegung direkt zu. „Zugegebenermaßen bin ich nicht der absolute Bücherwurm, möchte aber trotzdem die Arbeit der Gevelsberger Mentoren gerne unterstützen und halte diese auch für sehr wichtig“, begründete er seine Entscheidung. Zu wissen, dass laut PISA Studien deutsche Schüler große Lücken in ihrer Lese, Schreib – und Sprachkompetenz haben und Jugendliche immer weniger lesen, ließ ihn rasch dieses nach wie vor verkannte Problem innerhalb unserer Gesellschaft erkennen.

Lesen ist nun einmal eine Schlüsselqualifikation und Defizite im sprachlichen Bereich können am Ende äußerst negative Folgen für die soziale Integration und berufliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben. Mentor – Die Leselernhelfer Gevelsberg e.V. versteht sich daher als Initiative von Freiwilligen zur Förderung der Lese- und Sprachkompetenz von Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 16 Jahren, deren Schwerpunkt bei den Grundschulen liegt. „In Gevelsberg haben wir unsere Arbeit zusätzlich aber auch noch auf die Ferdinand-Hasenclever-Schule, die Hauptschule, die Realschule und das Gymnasium ausgedehnt, wo wir uns auf Schüler konzentrieren, die zusammen mit ihren Eltern erst kurze Zeit in Deutschland leben“, sagte Wortmann. Überaus erfolgreich wie sich in den letzten sechs Jahren herausstellte und durch die Rückmeldungen der Lehrer immer wieder unterstrichen wird. Die rund 160 Mitglieder, wovon zurzeit 122 aktiv mitarbeiten, verhelfen den ihnen 137 anvertrauten Kindern zu einem Selbstbewusstsein und Freude am Lesen, einer stärkeren Sprachkompetenz sowie einer Erweiterung ihres Horizontes.

Man möchte die Lesekinder ein kleines Stück auf ihrem Lebensweg begleiten, immer in einer 1:1-Beziehung, nie in einer Gruppe. Dadurch entfällt eine Komponente, die den Schulalltag notwendigerweise prägt: der immanente Vergleich mit anderen Schülerinnen und Schülern. Die Auswahl förderbedürftiger und förderwilliger, sozial benachteiligter Kinder wird von den Lehrkräften der jeweiligen Schule und nur mit Zustimmung der Eltern vorgenommen. „Wir lesen altersgemäße Texte jeglicher Art, wobei die Wünsche des Kindes nach Möglichkeit berücksichtigt werden, damit alle Spaß am Lesen haben.“

Neben dem Kinderbuchautor Jürgen Banscherus hat Mentor Gevelsberg mit Lukas Klostermann einen weiteren Schirmherrn aus einem ganz anderen Lebensbereich gewinnen können, der nicht nur als prominentes Gesicht Werbung für die Ziele des Vereins macht, sondern sich zum Engagement der ehrenamtlichen Leselernhelfer bekennt. „Ich freue mich nicht nur über diese neue Aufgabe, ich hoffe auch dass es schon bald möglich sein wird, Klaus R. Wortmann und die Gevelsberger Mentoren in der alten Heimat einmal persönlich zu treffen“, so der abschließende Wunsch von Lukas Klostermann.

Sie wollen wissen, was in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal passiert? Melden Sie sichhier zum kostenlosen Newsletter an.