Der Umgang mit den Kosten des Schwimm In in Gevelsberg kann zur ersten Prüfung der Wahlperiode werden, meint Redaktionsleiter Stefan Scherer.

Ein Bad in kommunaler Trägerschaft ist immer ein Zuschussgeschäft für den Steuerzahler und die Stadt Gevelsberg trifft es doppelt hart. Nicht nur, dass der Umbau von den ersten Planungen von knapp mehr als vier Millionen Euro brutto auf 8,1 Millionen Euro netto angewachsen ist und niemand eine weitere Steigerung ausschließen will, bricht ausgerechnet in dieser Phase der steigenden Kosten die einzige sichere Einnahmequelle weg: die Sauna.

Zur Erinnerung: Auch wenn diese zwar auf das Jahr gerechnet Gewinne erzielt und eine Quersubventionierung der defizitären Bäder ermöglicht, ist auch sie für etliche Millionen Euro umgebaut worden. Die Kredite sind noch nicht getilgt. Schon in einem normalen Jahr und exklusive der Kreditbelastung macht das Schwimm In – entgegen der durch die Politik festgesetzten maximalen Zuschusssumme in Höhe von 400.000 Euro – zwischen 600.000 und 700.000 Euro Verlust, die durch Steuergelder ausgeglichen werden müssen.

Nun läuft der millionenschwere Umbau eines auch danach defizitären Freizeitangebots in einer Situation ungebremst weiter, in der niemand voraussagen kann, wann ein fertiges Bad überhaupt genutzt werden kann. Bürgermeister Claus Jacobi und Kämmerer Andreas Saßenscheidt, die die genauen Finanzberichte zum Schwimm In seit Jahren unter Verschluss halten, sind gefordert, hier mit Augenmaß und Blick auf die Bürger zu handeln. Viele von diesen sind durch Kurzarbeit oder Schwierigkeiten in der Selbstständigkeit betroffen und könnten eine Steuererhöhung zur Finanzierung des Freibads nur schwer verkraften.