Ennepetal. Ein 42-Jähriger gerät bei der Firma Febi in Ennepetal in eine Maschine und verstirbt. Kripo und Amt für Arbeitsschutz ermitteln nun.

Einen Tag nach dem tragischen Unglück sitzt der Schock bei den Febi-Beschäftigten tief. Ein 42-jähriger Ennepetaler war am Mittwochnachmittag in eine Maschine geraten und erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Zwar deuten alle Umstände auf einen tragischen Unglücksfall hin, doch wie in solchen Fällen üblich haben die Kriminalpolizei und das Amt für Arbeitsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Die Gedanken der Menschen, der Kollegen und Vorgesetzten des Verunglückten sind derweil bei dessen Familie.

Betroffenheit auch bei den Febi-Chefs: „Wir sind – wie alle Kolleginnen und Kollegen – sehr erschüttert von diesem tragischen Ereignis. Wir drücken der Familie und den Angehörigen unser tiefstes Mitgefühl aus. Es ist nicht vorstellbar, welch schwierige Zeit sie jetzt durchmachen“, sagen die beiden Geschäftsführer Jan Siekermann und Karsten Schüßler-Bilstein.

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Alle Teamkollegen und Vorgesetzten des verstorbenen Mitarbeiters wurden direkt nach dem Unfall psychologisch betreut, teilt das Traditionsunternehmen aus Voerde zudem auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Auch am Donnerstag stand allen Mitarbeitern, insbesondere im Bereich Logistik, ein Angebot zur seelsorgerischen Unterstützung zur Verfügung.

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Der 42-Jährige arbeitete im Logistikzentrum des internationalen Automobilzulieferers an der Wilhelmstraße im Ennepetaler Stadtteil Voerde im Fist Level Support. Er wurde am Mittwoch gegen 15.10 Uhr laut Febi bei Wartungsarbeiten in einer Maschine eingeklemmt und erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Laut Kreispolizeibehörde handelt es sich bei der Maschine um eine Anlage für Fördertechnik. Die umgehend herbeigerufenen Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen. Um ihn aus der Maschine zu befreien, musste diese zum Teil demontiert werden.

Während des Einsatzes trafen auch Familienmitglieder des Unfallopfers vor Ort ein. Auch sie kamen in die Obhut des herbeigerufenen PSU-Teams, das der Feuerwehr angegliedert ist und den Angehörigen wie auch den Kollegen psychosoziale Unterstützung in dieser extremen Schocksituation gegeben hat.

Die Bergung des 42-Jährigen, der zwischen bewegliche Maschinenteile geraten war, gestaltete sich sehr schwierig, so dass der Einsatz für die Polizei sowie für die Kräfte der Feuerwehr Ennepetal erst um 21 Uhr beendet war.

Die Arbeit im Logistikzentrum stand selbstverständlich umgehend still. Dort wird zwar mittlerweile wieder generell gearbeitet, „der direkte Arbeitsbereich, in dem der Unfall passierte, ist aber bis auf Weiteres stillgelegt“, teilt Unternehmenssprecher Sebastian Schürmann mit.

Ergebnisse in einigen Tagen

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Die genauen Hintergründe des Unfalls sind noch unklar. Die Kriminalpolizei und das Amt für Arbeitsschutz der Bezirksregierung Arnsberg haben die Ermittlungen aufgenommen. „Derzeit haben wir keinerlei Hinweise auf ein Fremdverschulden, aber selbstverständlich müssen wir beziehungsweise das Amt für Arbeitsschutz ganz genau prüfen, ob nicht beispielsweise eine Fahrlässigkeit des Arbeitgebers vorliegt. Dazu werden aktuell noch Befragungen der Kollegen durchgeführt. „Aber auch hier gibt es bislang zumindest keine Hinweise. Alles deutet tatsächlich auf einen tragischen Unglücksfall hin“, sagt Sonja Wever, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr im Gespräch mit dieser Zeitung.

Diese Ermittlungen werden dennoch eine Zeit lang andauern, genau wie die Arbeit der Spurensicherung. Ergebnisse, so prognostiziert Sonja Wever, werden „wohl in einigen Tagen vorliegen.“

Derweil machte die Nachricht des Unfalls in Windeseile die Runde auch in der Stadt Ennepetal und weit darüber hinaus. Die Gedanken der Menschen, die diese vielfach in den sozialen Netzwerken zum Ausdruck bringen, sind bei der Familie des Verstorbenen, die weiterhin seelsorgerischen Hilfe von Profis bekommt.