Schwelm. In der Innenstadt wird es künftig weniger Leerstände geben. Dank Geld vom Land wird die Stadt Schwelm diese anmieten und auch weiter vermieten.

Der Einzelhandel in Deutschland ist im Umbruch. Die Corona-Krise wirkt dabei wie ein Brennglas und beschleunigt die Prozesse. Wie machen und erhalten wir die Innenstadt attraktiv für Bürger ebenso wie für Gewerbetreibende und den Einzelhandel, ist die spannende Frage, auf die es Antworten zu finden gilt.

Die Stadt Schwelm hat sich mit dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) für die Schwelmer Innenstadt bereits 2019 auf den Weg gemacht, die Innenstadt neu zu denken und neu zu gestalten. Diese Bemühungen werden nun vom Land NRW mit zusätzlichen 345.000 Euro gefördert. Das Geld stammt aus dem in diesem Jahr kurzfristig aufgelegten „NRW Sofortprogramm Innenstadt 2020“ des Bau- und Kommunalministeriums.

Leerstandsmanagement

Mit einem Teil des Geldes sollen für einen Zeitraum von jeweils zwei Jahren leerstehende Ladenlokale in der Schwelmer Innenstadt mithilfe der Landesförderung durch die Stadt angemietet werden, um neue Nutzungen zu etablieren und durch eine Weitervermietung zu einer reduzierten Miete Geschäftsgründer zu unterstützen. Zukünftige Nutzungen sollen frequenzbringende Angebote sein, wie z.B. Einzelhandels-Startups (Popup-Stores) und Gastronomie-Startups, Direktverkauf landwirtschaftlicher Produkte, neue Angebote von Lieferservices/Verteilstationen, Showrooms des regionalen Online-Handels, kulturwirtschaftliche Nutzungen, bürgerschaftliche und nachbarschaftliche Nutzungen.

Zählung von Passantenfrequenz

Die zuletzt im Jahr 2011 für das Einzelhandelskonzept 2012 erhobenen Passantenfrequenzzahlen für die Innenstadt sollen mithilfe der Sofortprogramms Anfang 2021 aktualisiert werden, so dass die Daten auch für das Stadtortmarketing und das Leerstandsmanagement zur Verfügung stehen.

Digitaler Citymanager

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Im Rahmen der Umsetzung des ISEK „neue Mitte Schwelm“ hat die Stadt Schwelm über das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ für die Jahre 2021-2025 bereits die Förderung eines Innenstadtbüros mit den drei Teilbereichen Stadtteilmanager, Citymanager sowie einem Stadtteilarchitekten beantragt. Mit dem Fördergeld soll dieses Zentrenmanagement durch einen Digitalen Citymanager ergänzt werden. Das soll die Einzelhändler und Innenstadtakteure dabei unterstützen, ihr Geschäftsmodell schnellstmöglich um ein digitales Standbein zu erweitern.

Stadt als Impulsgeber

„Das Geld kommt genau zur richtigen Zeit, es erweitert unsere Handlungsmöglichkeiten“, freut sich Bürgermeister Stephan Langhard. Für einen Erfolg werde es natürlich alle Akteure brauchen: Stadtverwaltung, Eigentümer, Gewerbetreibende, Stadtmarketing, Werbegemeinschaft und Kulturinitiativen. „Die Stadt kann und will Impulsgeber sein, gleichzeitig müssen alle an einem Strang ziehen“, sagt Wirtschaftsförderer Simon Nowack.