Gevelsberg. Weil Einbrecher die Sparkassen-Filiale in Gevelsberg-Berge mehrfach verwüstet haben, bleibt sie jetzt dauerhaft geschlossen.

Die Sparkassen-Filiale an der Berchemallee in Berge wird nicht wieder öffnen. Worüber ein Aushang im Fenster schon seit März informierte, hat die Sparkasse Gevelsberg-Wetter auf Nachfrage der Redaktion nun noch einmal bestätigt. Grund dafür ist eine Reihe von Einbrüchen im vergangenen Jahr.

Dreimal waren die Täter zwischen dem 13. Juli und dem 21. September 2019 in die reine Automatenfiliale eingestiegen (wir berichteten mehrfach). Beute machten sie keine. Der Sachschaden, den sie hinterließen, war dafür umso größer. „Neben Fenster und Türen umfassen die Zerstörungen insbesondere die gesamte Inneneinrichtung, die Stromversorgung, die EDV sowie Überwachungs- und Alarmtechnik“, hatte Thomas Theile, Leiter des Vorstandsstabs bei der Sparkasse Gevelsberg-Wetter, nach dem dritten Einbruch gegenüber dieser Zeitung gesagt. Er bezifferte den Schaden erneut auf einen höheren fünfstelligen Betrag. „Eine Neubeschaffung und Installation der Technik wird mehrere Wochen dauern“, so Theile damals.

Sicherungsanforderungen erhöht

Fraglich war zu diesem Zeitpunkt aber, was die Sparkasse künftig überhaupt an Sicherheitstechnik verbauen darf. Der Hintergrund: Dem Gevelsberger Kreditinstitut wurde seitens seines Versicherers mitgeteilt, dass wegen der vielen Einbrüche für das Fortbestehen der Versicherung die Sicherungsanforderungen, die an das gesamte Gebäude gestellt werden, gegenüber früheren Anforderungen deutlich erhöht wurden.

Kunden weichen aus

Seit die Sparkassen-Filiale an der Berchemallee in Berge geschlossen ist, müssen Kunden auf andere Standorte ausweichen.

Grundsätzlich könnten Kunden auf jeden der insgesamt elf Standorte mit den zwanzig Geldautomaten im Geschäftsgebiet Gevelsberg-Wetter ausweichen, erklärt Thomas Theile, Leiter des Vorstandsstabs bei der Sparkasse Gevelsberg-Wetter. Die geringste Entfernung von Berge hätten die Standorte Vogelsang, Schmandbruch und Hauptstelle Gevelsberg.

„Ob sich diese erhöhten Sicherungsanforderungen am aktuellen Standort in Berge überhaupt bautechnisch umsetzen lassen und welche Kosten dadurch entstehen, müssen zunächst die bereits terminierten Gespräche mit diversen Fachbetrieben ergeben“, erläutert Theile das weitere Vorgehen im September 2019.

Mittlerweile ist die Filiale seit 15 Monaten ohne Unterbrechung geschlossen. „Der Standort hat keinen Versicherungsschutz mehr erhalten“, begründet Theile. „Die erhöhten Anforderungen der Versicherung sowie die Vorgaben des BKA waren bautechnisch hier nicht mehr zu vertretbaren Bedingungen umsetzbar.“

Selbstbedienungs-Filiale

Die Filiale an der Berchemallee war die erste, aus der die Sparkasse Gevelsberg-Wetter das Personal komplett abgezogen hatte. Das Gebäude des Kreditinstituts an der Ecke zur Burbecker Straße wurde abgerissen. Die Sparkasse platzierte anschließend zwei Geldautomaten in einem Ladenlokal der Geschäftszeile an der Berchemallee.

Mehrfach waren die Täter durch ein Fenster an der Rückseite der Filiale eingebrochen. „Weil sich die Vorgehensweise der Täter extrem ähnelt, gehen wir sehr stark davon aus, dass es sich bei jeder der drei Taten um dieselben Täter gehandelt hat“, sagte die Polizei damals zu den Ermittlungen. Im vergangenen Jahr war es über einen Zeitraum mehrerer Monate in ganz Nordrhein-Westfalen bei einer Vielzahl von Selbstbedienungs-Standorten zu vergleichbaren Einbrüchen gekommen.

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