Gevelsberg. Claus Jacobi und die SPD feiern sich als große Wahlsieger in Gevelsberg. Auch Gegenkandidat Felix Keßler meldet sich zu Wort.
Claus Jacobi bleibt Bürgermeister der Stadt Gevelsberg. Mit 87,11 Prozent der Stimmen konnte der 48-Jährige am Sonntag den wesentlichen Großteil der Wähler von sich überzeugen und blieb damit nur hauchdünn hinter seinem Ergebnis bei der vergangenen Bürgermeisterwahl von 88 Prozent. Felix Keßler, Gegenkandidat des Oppositionsbündnisses Gevelsberg Gemeinsam, erhielt 12,89 Prozent der Stimmen.
Der SPD Gevelsberg ist es außerdem gelungen, ihre absolute Mehrheit im Rat der Stadt zu verteidigen. Sie erhielt im vorläufigen Endergebnis 62,93 Prozent der Stimmen. Weiterer Gewinner der Kommunalwahl 2020 sind aber auch die Grünen. Sie konnten ihr vorläufiges Ergebnis im Vergleich zur vergangenen Wahl 2014 mit 12,55 Prozent fast verdoppeln. Die Alternative für Deutschland holte 4,97 Prozent. „Wir haben unsere zwei Ziele erreicht“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi am Abend im Kreise der SPD und ihrer Unterstützer vor dem Papillon an der Mittelstraße.
„Wir haben unsere absolute Mehrheit im Rat verteidigt und ein klares Ergebnis für die Bürgermeister-Wiederwahl erzielt.“ Jacobi dankte dem SPD-Team und vor allem seiner Familie. „Die SPD hat mich toll unterstützt, aber die allerbeste Unterstützung hatte ich von meiner Familie, von Daniela und Simon“, sagt Jacobi. Beide waren am Abend ebenfalls bei der Feier des Wahlsieges.
Felix Keßler spricht über Ergebnis
Die Wahlparty des politisches Gegners fand laut CDU-Fraktionsvorsitzendem Hans-Günther Adrian im Garten der Gevelsberger CDU-Vorsitzenden Babette Bolle statt. Auch Felix Keßler hielt sich dort auf und sprach am späten Abend noch mit dieser Redaktion. „Ich danke meinen Wählerinnen und Wählern und gratuliere Herrn Jacobi zu seinem Wahlsieg“, sagte Keßler. „Der Wähler hat eine Entscheidung getroffen, das ist Demokratie.“
Der 38-Jährige sieht mehrere Gründe für sein Abschneiden bei der Wahl. „Ich bin ortsfremd, Corona hat in den Wahlkampf reingespielt und dann gab es noch die CDU-Querelen“, so Keßler.
Das Ergebnis Felix Keßler müsse im Zusammenhang mit den Bündnisparteien gesehen werden. Hinzu sei gekommen, dass er es mit einem übermächtigen Gegner zu tun gehabt habe. „Ich hatte mir mehr erhofft“, sagt Keßler.
Verzögerung durch Hackerangriff
Auch in Gevelsberg wurde die Bekanntgabe der Ergebnisse von dem Hackerangriff auf einen Hagener Wahl-Server überschattet.
So konnten am frühen Abend kaum Zahlen abgerufen werden. Die Stadt hatte extra einen Bereich vor dem Rathaus abgesperrt, in dem bis zu 50 Besucher gleichzeitig unter Einhaltung der Corona-Richtlinien die Präsentation der Wahlergebnisse verfolgen konnten.
Die CDU Gevelsberg verlor etwas mehr als vier Prozentpunkte im Vergleich zum Ergebnis der vergangen Wahl 2014. Damals holte sie 18,8 Prozent. Jetzt sind es vorläufig 14,67 der Stimmen, die die Christdemokraten auf sich vereinen konnten.
„Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mir mehr erhofft hatte“, sagte Hans-Günther Adrian am Abend im Gespräch mit dieser Zeitung. „Sobald die abschließenden Zahlen vorliegen, müssen wir analysieren, wo wir verloren haben.“
Nur die Grünen legen zu
Grund zur Freude haben die Gevelsberger Grünen. Stimmten im Jahr 2014 noch 6,3 Prozent der Wähler für sie, waren es am Sonntag 12,55 Prozent. Künftig wird die Fraktion mit fünf Sitzen im Gevelsberger Stadtrat vertreten sein, zwei mehr als zuvor.
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Neu im Rat werden die Vertreter der AfD Gevelsberg sein. Die Alternative für Deutschland wird künftig mit zwei Sitzen im Kommunalparlament an der Politik teilhaben.
Die FDP und die Linke ziehen mit jeweils einem Sitz ein.