Schwelm. EN-Wohnen will mit der Vermietstation für E-Lastenbikes in Schwelm zeigen, was im Zuge der neuen Mobilität alles möglich ist.
Die ganze Welt spricht von der Verkehrswende und der E-Mobilität der Zukunft. EN-Wohnen schafft hingegen Fakten. Auf Solar-Kraftwerken auf ihren Dächern und E-Lade-Stationen samt Car-Sharing-Angeboten an ausgesuchten Standorten ihrer Immobilien folgt nun das E-Bike als Lasten-Fahrrad – auszuleihen für jedermann. Diese Zukunft denkt die Wohnungsgenossenschaft des Ennepe-Ruhr-Kreises an der Hegelstraße in Schwelm.
Dort gibt es bereits ein Solardach, da ist auch die Station für das Car-Sharing zu finden, und seit wenigen Tagen gibt es an diesem Standort nun auch zwei Lasten-Bikes, die dank einer vollautomatischen Ausleihstation rund um die Uhr genutzt werden können. In der Startphase dürfen die Mieter der Genossenschaft, die an der Hegelstraße 2-18 wohnen, zum Schnäppchenpreis auf das E-Bike umsteigen. EN-Wohnen hat allen Mietern einen Gutscheincode von 25 Euro zugeschickt, mit denen sie die E-Lastenbikes nach Herzenslust ausprobieren können.
Möglich macht dies eine Kooperation, die EN-Wohnen mit dem deutschen Start-up-Unternehmen Sigo eingegangen ist. Das Unternehmen wurde im Mai 2017 von Tobias Lochen gegründet und hat seinen Sitz in Darmstadt. Im Februar 2020 hat Sigo seinen ersten Standort in Darmstadt eröffnet. E-Lastenbikes gibt es mittlerweile in Bochum, Hannover, Solingen und Wiesbaden und nun auch in Schwelm.
Mit dem neuen Angebot unterstreicht EN-Wohnen die wichtige Rolle, die alternative und möglichst nachhaltige Angebote in der Firmenphilosophie spielen. In der Vergangenheit hat die Gesellschaft etwa in mehrere E-Fahrzeuge investiert, welche die Mitarbeiter im geschäftlichen Alltag anstelle von Kfz mit herkömmlichem Verbrennungsmotor nutzen.
Innerhalb von neun Jahren hat das Wohnungsunternehmen an 17 Standorten auf Dächern Solaranlagen installiert, vor einem Jahr die E-Tankstelle für Autos an der Hegelstraße eingeweiht. Drei Autos sind dort im Car-Sharing stationiert – und recht gut nachgefragt, wie Geschäftsführer Alexander Dyck berichtet.
Weitere E-Tankstellen geplant
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„An der Hegelstraße wollen wir ein Zeichen für die Zukunft setzen und zeigen, was möglich ist“, so Dyck gegenüber dieser Zeitung. Aufsichtsratsvorsitzender Oliver Flüshöh bekräftigt das grüne Engagement von EN-Wohnen: „Wir reden alle davon, dass sich E-Mobilität durchsetzen muss. Im Einfamilienhausbereich ist das kein großes Problem. Spannend wird das im Miet- und Geschosswohnungsbau. Wir wollen zeigen, wie Mobilität sich dort künftig darstellen kann.“ Am Sitz des Unternehmens in der Castorffstraße in Schwelm soll schon im kommenden Jahr weiter in E-Tankstellen investiert werden. Bisher können dort nur die firmeneigenen E-Fahrzeuge betankt werden.
Auch Sigo-Chef Tobias Lochen freut sich über die Kooperation mit EN-Wohnen. „Unser Ziel ist es, eine Alternative zum Auto aufzuzeigen.“ Dazu hat der Start-up-Gründer extra ein hochwertiges E-Lastenbike entwickeln lassen – mit zwei Kindersitzen samt Anschnallgurten, einer stufenlosen Gangschaltung und einem Riemenantrieb. „Unsere Fahrräder sollen Spaß machen.“
Die Sigo-App ist der Schlüssel für das Ausleihen
Wer schon immer einmal ein Lasten-Elektrofahrrad ausprobieren wollte, der hat dazu jetzt an der Hegelstraße Gelegenheit. Die festen Stationen mit induktivem Ladesystem sind noch selten in Deutschland.
Zum Öffnen entriegeln die Kunden das Schloss der Ladestation ganz einfach über die Sigo-App, die für Android und iPhone verfügbar ist. Bezahlt wird über die App. Die Kunden können per Kreditkarte oder Lastschrift zahlen. Die Kosten belaufen sich auf 1,50 Euro je Ausleihe sowie 1 Euro für jede angefangene halbe Stunde. Die Fahrt von einer Stunde kostet somit 3,50 Euro, die maximale Reichweite pro Akkuladung beträgt ungefähr 50 Kilometer. Die einmalig fällige Registrierungsgebühr von 9,90 Euro bekommen die Nutzer zurzeit erlassen, sie müssen nur „earlybird“ eingeben im Gutscheinfeld.
Das Rad kann nach dem Öffnungsvorgang aus der Station genommen werden, sodass die Fahrt direkt beginnen kann. Bei der Rückgabe muss das Lastenrad einfach wieder zurück in die Station geschoben werden. Sofort ist es sicher abgeschlossen und lädt über eine Induktionsplatte kontaktlos den Akku. Durch diesen Vorgang wird die Mietgebühr selbstständig ausgelöst und abgerechnet.