Baustart für die „Neue Mitte Schwelm“

Schwelm. Es wird ernst für die Neue Mitte Schwelm. Am Montag ist Grundsteinlegung für das Kulturzentrum. NRW-Staatssekretär Dr. Heinisch spricht Grußwort

Schwelms „Neue Mitte“ gewinnt Gestalt: NRW-Staatssekretär Dr. Jan Heinisch hat sein Kommen zur Grundsteinlegung für das neue Kulturzentrum am Montag, 7. September, um 10 Uhr zugesagt. In dem vom Land mit sieben Millionen Euro finanzierten Neubau an der Römerstraße 10 werden voraussichtlich ab Frühjahr 2022 die Stadtbücherei, die Musikschule und das Angebot der VHS unter einem Dach zusammengeführt.

Corona begrenzt Gästezahl

Blick von der Römerstraße auf die Baustelle des neuen Kulturzentrums. © WP | Bernd Richter

„Wegen der Coronapandemie ist die Zahl der geladenen Teilnehmer, die sich im Baufeldbereich aufhalten können, begrenzt“, teilt die Stadt mit. Interessierte Bürger können den kleinen feierlichen Akt aber vom Wilhelmplatz aus verfolgen. Der Begrüßung durch Schwelms 1. Beigeordneten Ralf Schweinsberg und der Ansprache durch Schwelms 1. stellv. Bürgermeisterin Christiane Sartor folgen ein Grußwort des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, gesprochen von Staatssekretär Dr. Jan Heinisch und weitere Grußnoten, die alle über eine Mikrofonanlage übertragen werden. In guter Tradition wurde ein Schild zur Grundsteinlegung gefertigt, und selbstverständlich werden in einer Zeitkapsel vor den Augen der Anwesenden auch tagesaktuelle Symbole verschlossen.

Vor wenigen Tagen wurde bereits die Baustelle eingerichtet. Dazu musste auch ein größerer Teil des Wilhelmplatzes gesperrt werden, viele Parkplätze in der Innenstadt fallen deshalb während der Bauzeit weg. Um die Parkplatznot zu lindern, will die CDU-Fraktion vorhandenen Parkraum in Schwelm effektiver nutzen. In einem Antrag an die Bürgermeisterin regt Fraktionschef Oliver Flüshöh an, dass die Verwaltung mit Inhabern von Parkflächen und Parkhäusern in der Innenstadt – wie den Eigentümern des Schwelm-Centers oder der Schwelmer und Sozialen Wohnungsgenossenschaft darüber verhandelt, damit diese für die Zeit der Baumaßnahmen zum Kulturzentrum ihre Parkplätze den Bürgern kostenfrei zur Verfügung stellen.

Flüshöh spricht von ca. 20 Parkplätzen, die wegen der Baumaßnahme wegfallen. Gleichzeitig entstehe durch die auf den Flächen des Parkhauses der Kreisverwaltung aufgebauten stationären Diagnostik wegen der Corona-Pandemie ein zusätzlicher Parkdruck in der Innenstadt, weil dort ebenfalls zahlreiche Parkmöglichkeiten weggefallen seien.

Die Baustelle ist großzügig abgesperrt. 20 bis 70 Stellplätze fallen weg – je nach Lesart der Politik. © WP | Bernd Richter

Parkprobleme für die Besucher der Innenstadt sieht auch die FDP-Fraktion. „Durch die Neubaumaßnahme des Kulturhauses fallen 70 Parkplätze auf dem Wilhelmplatz weg. Wer dies ohne Ankündigung und ein umfassendes Parkraumkonzept umsetzt, nimmt das Parkchaos und die Schädigung des Schwelmer Einzelhandels bewusst in Kauf“, kritisiert Philipp Beckmann, Bürgermeisterkandidat der Liberalen. Deshalb brauche es dringend ein Parkraumkonzept für die Innenstadt. „Eine sinnvolle Zu- und Abflussregelung, Parkplatzmarkierungen auf den restlichen Flächen des Wilhelmplatzes schaffen bis zu 50 Prozent mehr Parkplätze und minimieren den Suchverkehr“, so der FDP-Ratsherr. Beckmann spricht weiter von einer konzeptionslosen Planung für das Rathaus. Für das Kesselhaus lägen keine Planungen vor, das neue Rathaus sähe im Erdgeschoss großflächigen Einzelhandel vor, so dass der Leerstand sich in der Innenstadt noch weiter vergrößern werde.

Wie kam es zum Projekt Rathaus und Kulturhaus? Hier ist die Historie nachzulesen

Wer sich im Vorfeld des Baus des Kulturzentrums noch einmal in die umfassende Geschichte der Zentralisierung der Verwaltung vertiefen möchte, kann dies über eine Power-Point-Präsentation tun, die die Pressesprecherin der Stadt Schwelm, Heike Rudolph, erarbeitet hat. Sie ist auf der Homepage www.schwelm.de zu finden unter Aktuelles „Verwaltung und Kultur im Herzen der Stadt“.