Gevelsberg. Das passiert auf dem ehemaligen Jeco-Gelände in Gevelsberg. Im Frühjahr 2022 soll alles fertig sein.

Wo viele Jahrzehntelang die Gesenkschmiede Jeco das Bild bestimmte, wird nun das „Pflegezentrum Feverquartier“ entstehen. Am Donnerstag stand der Spatenstich und offizielle Startschuss für das Projekt auf dem Programm. Dabei wurden die Pläne präsentiert und die Akteure vorgestellt.

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Die Pläne

Auf dem rund 13.000 Quadratmeter großen Areal soll etwa 10.000 Quadratmeter Wohnfläche für Senioren geschaffen werden. Das Pflegezentrum wird aus drei Gebäuden bestehen, die jeweils einen anderen Fokus auf die Intensität der Betreuung legen: Das erste Haus bietet 54 altersgerechte Wohnungen mit individuell hinzubuchbaren Betreuungsangeboten (Service-Wohnen) „für größtmögliche Flexibilität und Unabhängigkeit“, wie Carestone mitteilt. Im zweiten Gebäude befinden sich 52 betreute Wohnungen und ein Tagespflegebereich. 80 Betten für die stationäre sowie ein eigenes Café in Haus Nummer drei runden das Angebot ab. Die offene Bauweise soll für zahlreiche kommunikative Treffpunkte sorgen und eine Brücke ins Quartier bilden.

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Der Projektträger

Die Carestone Gruppe ist ein auf Entwicklung, Realisierung und Vertrieb von Pflegeimmobilien als Kapitalanlage spezialisiertes Unternehmen aus Garbsen bei Hannover. Nach eigenen Angaben blickt das Unternehmen auf mehr als 20 Jahren Erfahrung, rund zwei Milliarden Euro platziertem Projektvolumen und mehr 13.000 verkauften Pflegeapartments. Aktuell werden - - für Investoren - deutschlandweit 50 Projekte umgesetzt, teilt der Geschäftsführer Dr. Karl Reinitzhuber mit. Das in Gevelsberg ist das größte. Angaben zu den Kosten wurden nicht gemacht. Die Vertrieb der Wohnung hat noch nicht begonnen.

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Der Betreiber

Wenn das neue Seniorenzentrum im Frühjahr 2022 öffnet, dann wird es das 78. deutschlandweit sein, dass die Dorea-Familie betreibt. Stephan Demmerle, Geschäftsführer des Unternehmens mit Sitz in Berlin, teilt beim Spatenstich am Donnerstagnachmittag mit, dass in Gevelsberg 80 Arbeitsplätze und 80 Plätze in der stationären Pflege entstehen. Außerdem wird es 50 betreute Wohnungen und weitere 50 Servicewohnungen sowie 20 Tagespflegeplätze geben. Aktuell stellt die Gruppe 7.500 Pflegeplätze bereit und beschäftigt, nach eigenen Angaben, 5.500 Mitarbeiter.

Bauverein plant Wohnbebauung

Auch auf dem angrenzenden Gelände, das bereits für eine mögliche Bebauung vorbereitet ist, soll bald einiges geschehen. Seit einem Monat ist der Gevelsberger Bauverein Eigentümer der 4000 Quadratmeter großen Fläche und hat hierfür bereits zu einem städtebaulichen Wettbewerb ausgerufen.

Vorstandsvorsitzender Volker Bremer erklärt im Gespräch mit dieser Zeitung, dass auf jeden Fall Wohnbebauung geplant sei, über das Wie sich aber noch verschiedene Planungsbüros Gedanken machen würden.

Offen sind die Fragen, wie viele Wohneinheiten hier entstehen, wie viele Baukörper gebaut werden sollen und wie der Wohnungsmix gestaltet wird. Ende des Monats, so der aktuelle Plan, soll feststehen, welche Pläne den Zuschlag erhalten, welche Idee die Beste ist und welches Büro beauftragt wird. „Dann soll es direkt in die Entwurfsplanung gehen“, erklärt Bremer. Ziel sei, so schnell wie möglich mit der Maßnahme zu beginnen und die entsprechenden Bauanträge zu stellen. Angaben zum zeitlichen Rahmen, konnte Bremer aktuell noch nicht machen.

Die Meinungen

Dr. Karl Reinitzhuber, Geschäftsführer von Carestone, bezeichnet die Maßnahme als Leuchtturmprojekt. Nicht alleine wegen der imposanten Größe, sondern auch wegen der guten Zusammenarbeit vieler Akteure.

 Setzen den ersten Spatenstich (v.l.): Stephan Demmerle (DOREA GmbH), Volker Bremer (Bauverein Gevelsberg), Dr.Karl Reinitzhuber(Carestone), Oliver Krause (Köster GmbH), Claus Jacobi (Bürgermeister von Gevelsberg),Dorothea Brodehl (Projekt).
Setzen den ersten Spatenstich (v.l.): Stephan Demmerle (DOREA GmbH), Volker Bremer (Bauverein Gevelsberg), Dr.Karl Reinitzhuber(Carestone), Oliver Krause (Köster GmbH), Claus Jacobi (Bürgermeister von Gevelsberg),Dorothea Brodehl (Projekt). © WP | Carmen Thomaschewski

Bürgermeister Claus Jacobi erinnerte an 2015, als bekannt wurde, dass Jeco am Standort schließen wird. „ Der Verlust der Traditionsgesenkschmiede war für die Gevelsberger ein Schock. Aber man muss sich irgendwann auch der Realität stellen und nach vorne blicken.“ Mit Blick auf den Wandel des Quartiers, sagt er: „Das ist das Optimale, was auf diesem Grundstück möglich war.“

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„Wir wollen eine offene Einrichtung für alle sein“, betont Stephan Demmerle im Namen des Betreibers. Dorea stehe dafür, sich liebevoll und in Verbundenheit zu begegnen und füreinander da zu sein.

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