Redaktionsleiter Stefan Scherer hat eine klare Meinung zum Verhalten der Grundschuleltern in Schwelm.

Beim Blick auf das, was vor den Grundschulen – insbesondere an der Engelbertstraße aber durchaus im restlichen Schwelm und in den Nachbarstädten– passiert, stellt sich unweigerlich die Frage, was denn bereits bei der Erziehung dieser Eltern schief gelaufen ist, dass sie derart schlechte Vorbilder sind, und ganz nebenbei ihre eigenen Kinder und die der anderen Eltern mit einer potenziell tödlichen Krankheit gefährden.

Dass sie nicht mitbekommen haben, dass seit einem halben Jahr eine weltweite Pandemie grassiert, glaube ich nicht. Dass sie nicht mitbekommen haben, welche wirklich simplen Hygieneregeln die weitere Ausbreitung des Corona-Virus’ in Schach halten, glaube ich ebenso wenig. Dass sie zu dumm sind, diese Regeln umzusetzen, halte ich für ausgeschlossen. Was bleibt da als Erklärung für ein solches Verhalten vor den Kindern noch übrig? Ich glaube, Ignoranz, Egozentrik, Egoismus und Überheblichkeit könnten vier Schlagworte sein, die erklären, warum Eltern, deren wichtigste Aufgabe es normalerweise sein sollte, dafür zu sorgen, dass es dem Nachwuchs gut geht, ihren Erziehungsauftrag und ihre Fürsorgepflicht beim Tratsch am Schultor über Bord werfen.

Liebe zehn bis 15 Prozent der Eltern, so schwer sind Anstand, Benehmen und das Befolgen einfachster Regeln gar nicht. Versucht es doch, Euren Kindern vorzuleben. Die sollen schließlich auch Eure Regeln beachten. Es wäre beschämend, wenn erst drastische Geldstrafen vor Grundschulen zu einem anderen Handeln führen würden. Was in der Schule verboten ist, dürft Ihr gern bei den anderen Mamas und Papas machen: Abgucken, nachmachen und gern auch als Eure eigene Leistung ausgeben.