Gevelsberg. Plötzlich fängt es im Müllwagen in Gevelsberg an zu brennen. Der Fahrer reagiert und trifft die laut Feuerwehr einzig richtige Entscheidung.

Ein brennender Haufen ausgedientes Mobiliar, eine Baustelle und ein feststeckender Gelenkbus: Kommt das alles auf einer Hauptverkehrsstraße zusammen, ist das Chaos perfekt. Tatsächlich so gegeben hat es diese wohl seltene wie unheilvolle Konstellation am Freitag auf der Kreuzung Hagener Straße/Uferstraße. Wer dort zu dieser Zeit mit dem Auto unterwegs war, dem dürfte klar geworden sein, wie wörtlich man den Begriff Sperrmüll nehmen kann. Der Rückstau innerhalb von Gevelsberg reichte bis zum Nirgena.

Doch von vorn: Wie kommt überhaupt bergeweise brennender Abfall auf die Hagener Straße?

Eine Rauchsäule steigt auf der Hagener Straße in Gevelsberg empor.
Eine Rauchsäule steigt auf der Hagener Straße in Gevelsberg empor. © Alex Talash

Laut Feuerwehr fuhr ein Müllwagen der Technischen Betriebe Gevelsberg am Vormittag auf der Straße Im Bredderkamp, als der Fahrer plötzlich Rauch aus seinem Fahrzeug aufsteigen sah. Ein Teil des geladenen Sperrmülls soll sich entzündet haben. Dass das keine schlimmeren Folgen nach sich zog, ist vermutlich einzig und allein der Geistesgegenwart des Müllwagen-Fahrers zu verdanken.

Laut Dietrich wählte dieser sofort den Notruf und schilderte die Situation. Der Fahrer habe gesagt, dass er noch die Möglichkeit habe, den Sperrmüll abzuladen. „Das wäre aber nicht Im Bredderkamp gegangen, weil die Straße zu eng ist“, erklärt Peter Dietrich.

Mitten auf die Straße geschüttet

Kurze Zeit später entlud der Müllwagen seine brennende Fracht an anderer Stelle – nämlich mitten im Vormittagsverkehr auf der Hagener Straße. „Das war auch die absolut richtige Entscheidung“, sagt Peter Dietrich klipp und klar. Nur so habe eine Ausbreitung des Brandes verhindert werden können. Autofahrer und reihenweise Lkw standen von beiden Seiten plötzlich vor einer Rauchsäule, die in weiten Teilen der Stadt zu sehen war.

Auch interessant

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr begannen, den Sperrmüll zu löschen. Mit Hilfe eines Baggers von der nahe gelegenen Baustelle konnte er außerdem ein Stück weit auseinandergezogen werden. Ein Container-Fahrzeug der Stadt Gevelsberg kam später hinzu, um die Überreste des Mülls abzutransportieren. Der Einsatz dauerte insgesamt mehrere Stunden.

Einige Autofahrer nutzten die Gelegenheit, noch vor der Brandstelle von der Hagener Straße abzufahren, beispielsweise auf die Eichholzstraße. Wer das nicht tat, hatte das Pech, bei 30 Grad Celsius und prallem Sonnenschein im Stau zu stehen.

Rettungsdienst vor Ort

Verletzte gab es bei dem Sperrmüllbrand auf der Hagener Straße laut Feuerwehr-Einsatzleiter Peter Dietrich keine. Der Rettungsdienst sei trotzdem routinemäßig vor Ort gewesen, auch zum Selbstschutz der Einsatzkräfte.

An dem Müllwagen sei ebenfalls kein größerer Schaden entstanden. Laut Dietrich war dieser noch fahrbereit.

Auch Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort, um die Feuerwehrleute bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Besonders hart traf es dabei den Fahrer eines Gelenkbusses, der schon in die Uferstraße eingebogen war. Weil er dort aber nicht weiterkam, musste er rückwärts wieder auf die völlig überfüllte Hagener Straße fahren. Ein augenscheinlich unmögliches Unterfangen. Mehrere Feuerwehrleute versuchten, den Fahrer, der immer wieder hin- und herrangierte, dabei zu leiten.

Ursache bislang unklar

Währenddessen nutzen viele Menschen die Gelegenheit, sich das Spektakel aus der Nähe anzuschauen. So standen Zuschauer am Straßenrand und auch auf angrenzenden Balkonen. Andere schrieben auf Facebook, dass sie an die wartenden Fahrer Getränke verteilen. Noch am Nachmittag war die Sperrung wieder aufgehoben.

Wie genau sich der Sperrmüll im Müllwagen nun entzündete, konnte Einsatzleiter Peter Dietrich am Freitagnachmittag nicht sagen. Er selbst habe das noch nicht erlebt, wie er sagt. Davon gehört hatte er aber schon. „Das kommt immer wieder mal vor, das Müll sich entzündet. Gerade bei diesen Temperaturen“, weiß er.

Weitere Nachrichten aus Ihrer Stadt finden Sie hier.