Gevelsberg. Bei einer Hochzeitsfeier in Gevelsberg haben zwei Männer Schüsse abgefeuert. Die Polizei hat Anzeigen gestellt.

Eine türkische Hochzeit wurde am Samstag ein Fall für die Polizei. Als Familie und Freunde die Braut von ihrer Wohnung abholten, feuerten zwei Männer aus der Hochzeitsgesellschaft Schüsse in die Luft.

Auch ohne die Schüsse hatte die Hochzeitsgesellschaft schon für mächtig Aufsehen in der Gevelsberger Innenstadt gesorgt. Vor dem Haus an der Hagener Straße, in Höhe der Nirgenastraße, hatten sich am Samstagnachmittag gegen 15.30 Uhr rund 100 Personen versammelt, um die Braut abzuholen. Sie standen, wie die Polizei später mitteilte, auf beiden Seiten des Gehweges.

Polizei rückt mit drei Fahrzeugen an

Dann fielen die Schüsse. Wer genau die Polizei informierte, ein Passant oder ein Anwohner, ist nicht mehr zu klären. Fakt ist, dass Jemand die Ordnungskräfte herbeirief, weil aus der Menge heraus mehrere Schüsse abgefeuert worden seien.

Die Polizei rückte mit drei Fahrzeugen und sieben Beamten an. Beim Eintreffen vor Ort hätten sich die Mitglieder der Hochzeitsgesellschaft kooperativ gezeigt und zugegeben, dass Schüsse abgefeuert wurden, teilte die Polizei später mit. Die Beamten fanden sechs Patronenhülsen auf dem Boden.

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Auch die Frage, wer die Schüsse abgefeuert hat, war schnell geklärt. Ein 20-Jähriger und ein 23-Jähriger aus Gevelsberg gaben sich den Polizisten als Schützen zu erkennen. Sie erklärten den Beamten, mit einer Schreckschusspistole, die dem 23-Jährigen gehöre, mehrere Schüsse in die Luft abgefeuert zu haben.

23-Jähriger besitzt keinen Waffenschein

Da der 23-Jährige keinen Waffenschein besitzt, der ihn zum Führen der Schreckschusswaffe berechtigt, stellten die Beamten die Waffe und die Munition unmittelbar vor Ort sicher. Gegen beide Schützen wurde Anzeige gestellt. Die Polizei ermittelt nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gegen die Beiden. Das Abfeuern der Schüsse hat für die zwei Gevelsberger damit wahrscheinlich noch weitreichende Konsequenzen.

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Immer wieder mal sorgen Schüsse bei Hochzeitsfeiern für Schlagzeilen. Im Ennepe-Ruhr-Kreis handelt es sich jedoch wahrscheinlich um eine Premiere, wie Polizeisprecherin Sonja Wever erklärte. Sie könne sich jedenfalls nicht daran erinnern, dass hier jemals ein Fall aktenkundig wurde.

Kein Verstoß gegen Corona-Bestimmungen

Bei der Schreckschusswaffe handele es sich um eine so genannte PTB-Waffe. Dabei handelt es sich um eine Waffe, die Reiz- oder andere Wirkstoffe, Platzpatronen oder pyrotechnische Ladungen verschießen kann, ohne dass dabei ein Projektil durch den Lauf geschossen wird. Sie gelten somit nicht als Schusswaffen, sind denen aber als gleichgestellte Gegenstände einzuordnen. Ihr Erwerb ist erlaubnisfrei, für das Führen hingegen ist der kleine Waffenschein erforderlich. Das Führen einer PTB-Waffe in der Öffentlichkeit ohne Waffenschein ist eine Straftat. „Auch wenn man niemanden damit durch ein Geschoss verletzen kann, kann es schon durch den lauten Knall zu Verletzungen kommen“, erklärte Polizeisprecherin Sonja Wever.

Keine Beanstandungen trotz der großen Hochzeitsgesellschaft gab es für die Polizei übrigens mit Blick auf die Corona-Bestimmungen. Als die Beamten vor Ort waren, hätten sich alle soweit erkennbar an die geltenden Regeln gehalten, teilte die Kreispolizeibehörde mit.