Ennepetal. Auf den beiden Sterngolf-Anlagen in Ennepetal herrscht nach der wochenlangen Pause aufgrund der Corona-Pandmie wieder ordentlich Betrieb.
Gleich zwei idyllisch gelegene Sterngolfanlagen gibt es in Ennepetal: gegenüber dem Stadtbad „Platsch“ in Ahlhausen (Mittelstraße, Altenvoerde) und im Heilenbecker Tal, rund hundert Meter links vor der Abzweigung zur Heilenbecker Talsperre. Beide liegen an einem Fluss, die eine an der Ennepe, die andere an der Heilenbecke. Rund sieben Wochen waren die Anlagen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Die Inhaber-Familien Ullrich (Altenvoerde) und Wolff (Heilenbecke) nutzten die Zeit, um Reparaturen und Verschönerungsarbeiten durchzuführen. Jetzt herrscht wieder Leben auf den Plätzen.
18 Bahnen mit Hindernissen
18 Bahnen - das ist beim Sterngolf festgelegt – sind alle verschiedenartig, haben kleine und große „Schikanen“. Eigentlich ist ja alles ganz einfach. Vom Abschlagspunkt wird ein kleiner Ball zum Ziel geschlagen, um in einem Loch zu verschwinden. Ja, wenn da nicht die Hindernisse wären. Erfahrene Sterngolfer haben da ihre Geheimnisse, um den richtigen Schlag zu platzieren, „normale“ Besucher ihren Spaß.
Anlage in Ahlhausen
Jetzt gerade in den Ferien kommen Familien mit ihren Kindern, wissen Reiner und Kirsten Ullrich zu berichten. Omas und Opas mit ihren Enkeln seien jetzt oft auf ihrer Anlage zu finden. Ein Ferienspaß, der allen Altersgruppen Freude mache. Kirsten Ullrich gibt Schläger und Bälle aus, verkauft auch Eis und serviert Kaffee an die im Eingangsbereich aufgestellten Tischchen.
Schon der Zugang zur Sterngolfanlage lässt Ferienstimmung aufkommen. Vom Parkplatz Ahlhausen aus passieren die Besucher eine Brücke über die Ennepe und sehen eine Flusslandschaft wie aus dem Bilderbuch. Die Ennepe, die rauscht. Das hören auch die Sterngolfer. Hin und wieder, so Reiner Ullrich, würden auch mal Bälle in der Ennepe versenkt.
Reiner Ullrich hat 2013 die Anlage von seiner Mutter Sieglinde übernommen. Sie hatte mit ihrem Mann Wolfgang in den 60er Jahren die Geschäftsidee. In Traben-Trabach, so erzählt es Reiner Ullrich, hätten seine Eltern zum ersten Male eine Minigolfanlage gesehen. So eine wollten sie auch in Ennepetal führen, aber alle Lizenzen seien vergeben gewesen.
Die Öffnungszeiten auf den Anlagen
Die Anlage in Ahlhausen, Mittelstraße 111, ist von Dienstag bis Freitag täglich von 14 Uhr bis 20 Uhr, in den Schulferien auch montags, geöffnet. Samstags kann von 13 bis 20 Uhr und sonntags von 10 bis 20 Uhr die Sterngolfanlage besucht werden.
„Sterngolf im Heilenbecker Tal“ ist bis zum 31. Juli von dienstags bis freitags ab 16 Uhr geöffnet, ansonsten von 17.15 Uhr bis 21.30 Uhr. Samstags von 11 bis 21.30 Uhr und sonntags von 12.15 Uhr bis 21.30 Uhr.
In beiden Anlagen gibt es Schläger für Kleinkinder – ohne Gebühr.
Doch Wolfgang Ullrich hatte eine Idee, tüftelte und baute den Prototyp Sterngolf. Unverkennbar bis heute: Bahn 18 hat die Umrisse eines Sterns und wohl auch den größten Schwierigkeitsgrad. Um Bahn 18 zu bezwingen müsse man „Gefühl und Ideen zusammen haben“, sagt Reiner Ullrich. Der Bahnrekord liege übrigen bei sagenhaften 22 Schlägen.
Wolfgang und Sieglinde Ullrich und einige Freunde waren schnell mit ihrer Sterngolf-Erfindung in Hohenlimburg, Halver, Remscheid und in Ennepetal auch bei Plessen am Fuße der Hasper Talsperre vertreten. Den Platz gibt es nicht mehr. Sterngolf fand viele Freunde – bis heute.
Reiner Ullrich (56) erinnert sich noch daran, wie er als Achtjähriger bei der feierlichen Eröffnung der Anlage in Ahlhausen dabei war. Die Ullrichs haben auch viele Stammgäste. Der 14-jährige Ansgar ist regelmäßig auf der Anlage zu finden. „Hier treffe ich mich mit meinen Freunden“, erzählt er, der Besitzer einer Jahreskarte.
Anlage im Heilenbecker Tal
Stammgäste hat auch Thomas Wolff, der mit seiner Frau Bianca die Anlage „Sterngolf im Heilenbecker Tal“ seit dem Jahr 2000 führt. Die Anlage gibt es schon seit 1975. Thomas Wolff ist in der Region als Chorleiter und Musiker bekannt. Er leitet den „Good News-Chor“ und den Kirchenchor der Ev. Kirchengemeinde in Rüggeberg. Auf der Sterngolfanlage ist er der Ansprechpartner.
Die Anlage, die etwas abseits der Heilenbecker Straße liegt, sei vor allen an den Wochenenden gut besucht. „Viele kommen mit dem Auto aus dem Ruhrgebiet und freuen sich, hier bei uns im Grünen zu sein“, sagt Thomas Wolff. Am Dienstagnachmittag, beim Besuch dieser Zeitung, war eine Familie aus Gevelsberg auf den Bahnen zu finden.
Sie hatte ihren Besuch aus den Niederlanden mitgebracht. Nach dem Eisessen auf dem Sterngolfgelände gab es noch ein Familienfoto zu machen: die Jungs posierten am kleinen Trecker von Thomas Wolff. Er setzt das Gefährt für die Pflege des Rasens ein. Der Chef selbst hat vor Jahren den kleinen Ball mit Leidenschaft über die Hindernisse ins Loch geführt, als Mitglied des Remscheider Sterngolfclubs. Den Verein wie viele andere auch, gebe es nicht mehr. Aber die Lust für eine Runde Sterngolf, sei bei vielen Menschen geblieben. Auch bei Thomas Wolff.