Schwelm. Schwelm soll radfahrfreundlicher werden. Daraufhin zielt ein Antrag der SPD-Fraktion ab, der nach der Sommerpause in der Politik beraten wird.
Die Kreisstadt soll radfahrfreundlicher werden. Daraufhin zielt ein Antrag der SPD-Fraktion ab, der im Rathaus eingegangen ist. Der neue Stadtrat, der im September gewählt wird, wird sich nach der Sommerpause damit beschäftigen.
Wenn die Wünsche der Sozialdemokraten in Erfüllung gehen sollten, dann muss sich Karlsruhe warm anziehen. Denn Karlsruhe hat 2019 nach einem Online-Votum des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) Münster als fahrradfreundlichste Gemeinde über 200.000 Einwohner abgelöst. Schwelm müsste sich allerdings, wenn es nach der Einwohnerzahl geht, eher mit Baunatal im Landkreis Kassel messen, die als Sieger in dieser Rubrik hervorgegangen ist.
Fahrradmobilität ist für die SPD Zukunft. „Als Stadt der kurzen Wege bietet Schwelm besonders viele Perspektiven für einen Fahrradverkehr als ökologische Alternative zum Auto“, begründet Fraktionschef Thorsten Kirschner den Antrag an die Bürgermeisterin. Immer bessere E-Bikes machten das Fahrrad auch für höher gelegene Stadtteile interessant. Insofern spreche alles für einen Ausbau der Fahrradinfrastruktur in Schwelm. Der Sozialdemokrat fordert deshalb ein Bekenntnis des Rates: „Stadtrat will Radstadt!“
Ein ganzes Bündel vordringlicher Maßnahmen nennt die SPD-Fraktion, um das Mobilitätskonzept „Radstadt Schwelm“ zu erarbeiten – gerne auch unter Einbindung der Radwegekommission.
Mobilitätskonzept entwickeln
Aus Sicht der Sozialdemokraten braucht es u.a. bessere Nord-Süd-Verbindungen auch abseits der Autoachsen, mehr „echte“ Radwege statt freigegebener Gehwege sowie eine bessere Beschilderung. Verkehrsraum zugunsten von Fahrrädern könne ohne übermäßige Belastung anderer Verkehrsteilnehmer u.a. gewonnen werden, „indem neue Einbahnstraßen mit Radwegen, neue Fahrradstraßen oder wenig frequentierte Gehwege in Randlagen auf jeweils einer Seite (ausschließlich) für Fahrräder bzw. Fußgänger ausgewiesen werden.“ Mehr und besser beschilderte Fahrradparkplätze sowie eine öffentliche Ladeinfrastruktur für E-Bikes könnten in Kooperation mit der örtlichen Wirtschaft geschaffen werden. Erleichternde Regelungen wie Freigaben von Einbahnstraßen oder der Diagonalsperre für Radfahrer sowie grüne Abbiegerpfeile an Ampeln sollten zusätzliche Anreize für das Fahrrad schaffen.
„Es handelt sich um eine rechtlich, städtebaulich und verkehrsplanerisch sehr vielschichtige Thematik, bei der wir die gesamte Stadt in den Blick nehmen müssen“, betont Thorsten Kirschner. Die Sozialdemokraten sehen deshalb zuerst die Verwaltung in der Rolle, gemeinsam mit der Politik ein Mobilitätskonzept „Radstadt Schwelm“ zu erarbeiten. Dabei sollen Querbezüge im Rahmen des innerstädtischen Verkehrskonzepts berücksichtigt und die Radwegekommission eng eingebunden werden.
„Die SPD-Fraktion hat die ,grüne Infrastruktur’ als wesentlichen Begriff des Umwelt- und Klimaschutzes in die Schwelmer Politiklandschaft eingeführt und bekennt sich uneingeschränkt zu deren Erhalt“, ergänzt Gerd Philipp, 2. Vorsitzender SPD-Fraktion. Dazu gehört aus Sicht der Sozialdemokraten auch eine sinnvolle Verkehrswende, in deren Rahmen dem Radverkehr besondere Bedeutung zukommt.
Der Antrag der SPD-Fraktion
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Die Verwaltung wird beauftragt, Möglichkeiten für eine Verbesserung der Infrastruktur für Fahrräder in Schwelm zu prüfen und gemeinsam mit der Politik – ggf. unter Einbindung der Radwegekommission – ein Mobilitätskonzept „Radstadt Schwelm“ zu erarbeiten.
Mögliche Maßnahmen sind: Verbesserung der Nord-Süd-Verbindungen; Ausweitung „echter“ Radwege; Verkehrsraumgewinnung für Fahrräder; erleichternde und bevorzugende Regelungen für Radfahrer; bessere Beschilderung der Radverbindungen; Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für E-Bikes.