Gevelsberg. Fotos zeigen, wie ein weißlicher Stoff aus einem Kanal in die Ennepe in Gevelsberg fließt. Wurden verbotene Stoffe in den Fluss eingeleitet?
Haben bislang Unbekannte verbotene Stoffe in die Ennepe geleitet? Mit dieser Frage mussten sich die Feuerwehr, das Ordnungsamt, die Stadtverwaltung und der Angel- und Gewässerschutzverein vergangene Woche beschäftigen. Der Verdacht war aufgekommen, nachdem ein Leser dieser Zeitung auffällige Bilder am Ennepebogen geschossen hatte.
„Skrupellose Umweltverschmutzer leiten an der Sparkassenbrücke in Gevelsberg verbotene Stoffe ein“, stand in einer E-Mail an diese Redaktion. Im Anhang befanden sich mehrere Fotos, die am vergangenen Dienstagmorgen gegen 11 Uhr am Ennepebogen in Gevelsberg entstanden sein sollen. „Eine Riesenschweinerei. Als hätte die Natur nicht schon genug Probleme“, ärgerte sich der Absender. Tatsächlich war auf den Bildern zu sehen, wie ein weißlicher Stoff aus einem Kanal zwischen der Bushaltestelle „Gevelsberg Rathaus“ und dem Ennepe-Finanz-Center der Sparkasse Gevelsberg-Wetter in den Fluss lief. Ob es sich dabei um eine Flüssigkeit, ein Pulver oder etwas anderes handelt, ist unklar.
Einen Tag nach der Redaktion erhielt auch Wolfgang Schweer, Vorsitzender des Angel- und Gewässerschutzvereins Ennepe, die Fotos. „Ich habe erstmal die Gevelsberger Feuerwehr informiert“, sagt Schweer. Die habe die Bilder auch an das Ordnungsamt weitergeleitet. „Ich bin auch selbst vor Ort gewesen und das Stück der Ennepe abgegangen“, so der Vorsitzende. „Ich habe aber keine toten Fische gefunden.“ Die in diesem Bereich lebenden jungen Elritzen seien alle noch munter gewesen. „Es scheint also nicht so schlimm gewesen zu sein, wie es aussah“, sagt Schweer.
Keine Probennahme möglich
Maike Leipholz, Sprecherin der Stadt Gevelsberg, sagte, dass zwei Mitarbeiter der Technischen Betriebe ebenfalls vor Ort gewesen seien, um nachzusehen, was es mit dem Stoff in der Ennepe auf sich hat. „Die erste Vermutung war, dass es von einer Baustelle kommt“, so Leipholz. „Das hat sich nicht bestätigt.“ Der Verursacher habe sich nicht mehr nachvollziehen lassen. Auch zum Stoff habe sich nichts Näheres herausfinden lassen. „Normalerweise wird in solchen Fällen die Feuerwehr oder die Polizei verständigt“, erklärt Leipholz das übliche Verfahren. „Die verständigen dann das Ordnungsamt.“ Das wiederum ziehe die Untere Wasserbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises mit hinzu. Die Feuerwehr nehme Proben von der Verschmutzung, die dann von der Unteren Wasserbehörde untersucht würden. Als Feuerwehr und Stadt informiert worden seien, hätten sich aber schon keine Proben mehr nehmen lassen.