Schwelm. Durch Corona wird Schwelm elf Millionen Euro weniger Gewerbesteuer einnehmen. Das wird nicht ohne Auswirkungen auf den haushalt bleiben.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie reißen landauf und landab tiefe Löcher in die städtischen Haushalte. Für Schwelm geht Kämmerin Marion Mollenkott von einer Halbierung der Gewerbesteuer für das Jahr 2020 aus. Statt ursprünglich 22 Millionen, rechnet die Frau der Zahlen im Rathaus mit einem Aufkommen von nur noch elf Millionen Euro – bei einem Haushaltsvolumen von rund 80 Millionen Euro.

Bund und Land haben den Kommunen zwar Unterstützung zugesichert und werden die Ausfälle je zur Hälfte übernehmen, aber ein Loch wird im Stadtsäckel dennoch bleiben. „Bund und Land übernehmen Pauschalsummen. Es wird ein pauschaler Schlüssel werden und das bedeutet für uns als Gemeinde: Es wird ein Defizit bleiben“, sagt Marion Mollenkott im Gespräch mit dieser Zeitung.

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Mittlerweile hat die Kommunalaufsicht auch den Jahresabschluss 2019 der Stadt Schwelm gebilligt – mit einem Einnahmeplus von 80.000 Euro eine Punktlandung. Den Haushalt 2021 will die Kämmerin im November 2020 einbringen, verabschiedet werden soll er dann im ersten Vierteljahr 2021. Das ist später als sonst üblich. „Unser Vorgehen haben wir mit der Aufsicht abgestimmt. Es ist so viel Bewegung in den Zahlen“, erklärt Marion Mollenkott. Hätte es Corona nicht gegeben, wäre 2020 wohl aus finanzieller Sicht für die Stadt Schwelm ein Vorzeigejahr geworden. „Das erste Quartal ist noch sehr, sehr gut gelaufen“, blickt die Kämmerin wehmütig zurück in die Vor-Coronazeit.