„Alles neu macht der Mai“, heißt es in einem Liedtext, der das Frühjahr besingt. In Schwelm sind es eher der Herbst, die Kommunalwahl am 13. September und die Folgejahre, die für Neuerungen sorgen werden. Auf den neuen Rat der Stadt Schwelm und auch den dann neuen Bürgermeister (Gabriele Grollmann-Mock hat ja bereits vor Monaten erklärt, dass sie sich nicht wieder zu Wahl stellen wird) warten eine Mammutaufgabe.

Die ersten Projekte sind mit der Neuen Mitte Schwelm mit dem Rathaus und Kulturhaus bereits angeschoben. Doch viele weitere Baustellen, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, werden in den kommenden Jahren die Schwelmer begleiten und das Stadtbild prägen.

Ich finde die anstehenden Projekte gut. Den in den vergangenen Jahrzehnten hat es einen Stillstand auf der ganzen Linie gegeben. Politische Beschlüsse waren vom Spargedanken getragen. Für Investitionen in die städtische Infrastruktur war kein Geld da mit der Folge, das Schwelm heute zwar viele öffentliche Gebäude hat, die jedoch marode sind. Die Schulleiter und auch die Feuerwehr können davon ein Lied singen. Von der Bäderlandschaft muss ich gar nicht reden.

Geld ist zwar heute auch nicht mehr da als in früheren Jahren, doch eine Stadt, die ihren Bürgern nichts mehr zu bieten hat als baufällige Gebäude, verliert an Attraktivität und hat letztendlich im Wettbewerb mit den umliegenden Kommunen das Nachsehen. Und Arbeitgeber haben es auf dem Land sowieso nicht gerade leicht, die benötigten Fachkräfte für sich zu gewinnen.

Deshalb sind Investitionen in die Infrastruktur einer Stadt mit modernen Schulen und Kindergärten und auch in die Bäderlandschaft gut angelegtes Geld. Denn man kann sich auch zu Tode sparen. Schrumpft die Einwohnerzahl, kommt weniger Geld im Haushalt einer Stadt an. Gelingt es, als attraktive Wohnstadt für Besserverdienende interessant zu werden, stimmt das Steueraufkommen.