Gevelsberg. Gevelsberger Kirmesverein übergibt symbolisch 14.100 Euro aus Sammel-Aktion. Das Geld soll helfen, die Standgebühren im kommenden Jahr zu senken.

Der Gevelsberger Kirmesverein hat am Dienstagnachmittag auf dem Kirmesplatz das im Zuge seiner Spenden-Aktion gesammelte Geld für die Schausteller übergeben. Insgesamt kamen dabei 14.100 Euro zusammen. Der sonst so redegewandte Schaustellervertreter Andreas Alexius war beim Anblick der Summe nicht nur sprachlos, er hatte auch Tränen in den Augen.

Andreas Kalin (links) und Andreas Alexius mit der symbolischen Spendensumme.
Andreas Kalin (links) und Andreas Alexius mit der symbolischen Spendensumme. © André Sicks

Die Corona-Krise trifft die Schausteller mit besonderer Härte, da sie seit den Weihnachtsmärkten 2019 quasi ohne jegliches Einkommen sind. Tausende von Familienbetrieben und damit auch die Volksfestkultur Deutschlands sind somit in ihrer Existenz bedroht. Bis Ende Oktober werden sie nach wie vor keine Plätze beschicken können. Und wie es danach weitergeht, das weiß und vermag auch keiner zu sagen. Als ein deutliches Zeichen nach Außen und als eine ganz besondere Form der Solidarität rief der Gevelsberger Kirmesverein daher eine Online-Spendenplattform ins Leben, bei der man die Möglichkeit hatte, auf einem virtuellen Kirmesplan die Schausteller von Europas schrägster Kirmes zu besuchen. Die „Gevelsberger Kirmes 2.0“ wurde somit zum digitalen Kommunikationsweg, um für die Schausteller zu sammeln. Auch wenn ein solcher Gang über die Gevelsberger Kirmes vielleicht nicht so viel Spaß wie sonst machte, nicht die Stimmung aufkommen ließ wie man sie bis dato alljährlich erlebte, dennoch war er enorm wichtig.

Der Kirmesverein hatte sich bewusst für den Dienstag als Übergabetermin der Spendengelder entschieden, da es am Kirmesdienstag Tradition ist, dass die Kirmesgruppen und der Kirmesverein im Rahmen der Siegerehrung immer das Geld erhalten, das der Dorfschulze Sascha Hilger zusammen mit Andreas Alexius auf der Gevelsberger Kirmes gesammelt hatte. Im vergangenen Jahr waren dies sage und schreibe 7.050 Euro. Auf dem Kirmesplatz im Dorf hatten sich der Vorstand vom Gevelsberger Kirmesverein (dessen Erster Vorsitzende Markus Loetz ließ sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen) und Bürgermeister Claus Jacobi versammelt, um Andreas Alexius, Erster Vorsitzender vom Hagener Schaustellerverein, symbolisch die eingegangene Summe zu überreichen.

Dabei zeigte es sich, dass das Gevelsberger Kirmesvirus wahrlich stärker ist als jede Pandemie und dass die Bürgerschaft sowie alle Kirmesaktiven sehr stark an ihre Freunde die Schausteller dachten. „Mein Telefon stand gar nicht mehr still“, verriet der stellvertretende GKV-Vorsitzende Andreas Kalin. Er selbst glaubte zwar, dass man die 7.050 Euro aus 2019 überschreiten würde, das am Ende dann aber solch eine immens hohe Summe rauskam, das war für alle Anwesenden einfach unglaublich. „Das ist eine symbolisch, starke Geste die wirkt“, sagte Alexius angesichts der Spendensumme von 14.100 Euro. „Danke – Hut ab!“

Überlegungen für 2021

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Bürgermeister Claus Jacobi sprach daraufhin allen Bürgern, allen Kirmesgruppen und dem Kirmesverein seinen Dank aus und machte noch einmal deutlich, das mögliche Liquiditätshilfen vom Bund und den Ländern für das Schaustellergewerbe dringend erforderlich seien und man diese auch sofort umsetzen müsse. Denn wenn es keine Imbissbuden-, Popcorn- und Süßwarenanbieter, Betreiber von Riesenrädern, Autoscootern oder Karussellen mehr gebe, so habe dies zur Folge, dass es letzten Endes auch keine Kirmes mehr gebe.

Wie die Gevelsberger Kirmes 2021 allerdings aussehen wird, dass kann man noch nicht sagen. Darum müsse man schon jetzt Überlegungen anstellen, um im kommenden Jahr „etwas auf die Straße zu bringen, was den Namen Kirmes verdient“, sagte das Stadtoberhaupt abschließend. „Wir Gevelsberger halten es im Herzen nicht aus, noch einmal auf die längste Nacht des Jahres verzichten zu müssen.“

Standgebühr für Kirmes 2021 sollen sinken

Mit den 14.100 Euro an Spenden aus der Aktion des Gevelsberger Kirmesvereins sollen nun die Standgebühren für alle Schausteller der Gevelsberger Kirmes gleichermaßen gesenkt werden.

So soll die Kirmes 2021 die Ereignisse von diesem Jahr deutlich überstrahlen.

Die größte Einzelspende im Zuge der Aktion betrug 1300 Euro, wie Carsten Neef, Geschäftsführer des Gevelsberger Kirmesvereins, verriet.