Ennepetal. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre dürfen bis Ende Juli kostenlos ins neue Ennepetaler Naturfreibad, das am Samstag eröffnet wird.
Zur Eröffnung des Naturfreibades und passend zum Beginn der Sommerferien am kommenden Samstag, 26. Juni, gibt es für alle Kinder und Jugendlichen bis einschließlich 15 Jahre ein Geschenk: Bis Ende Juli ist für sie der Eintritt ins neue Bad frei. Möglich macht das die Reichert-Alanod-Stiftung, die dem „Platsch“ eine Spende in Höhe des Einnahmeausfalls zukommen lassen wird.
Die Aktion
Vor etwa zwei Wochen hatte sich Stiftungsvorstand Manfred Kartenberg bei Bürgermeisterin Imke Heymann gemeldet und ihr angeboten Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Heymann dachte nach und kam auf die Idee mit dem freien Freibadeintritt. Die Corona-Situation habe sich negativ auf Kinder und Jugendliche ausgewirkt, sie hätten nicht viele Freizeitmöglichkeiten gehabt und in manchen Familien habe sich die Krise auch finanziell, zum Beispiel durch Kurzarbeit ausgewirkt. „Da sagen wir: ,Geht ins Freibad’. Und am Geld darf das nicht scheitern.“
Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Senioren
Die Reichert-Alanod-Stiftung möchte in der Corona-Krise Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Seniorenhilfe in Ennepetal finanziell unterstützen und stellt dazu insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. Dieses Budget ist nach aktuellem Stand noch nicht ausgeschöpft.
Hilfsbedürftige Einrichtungen können sich per E-Mail an reichert-alanod-stiftung@alanod.de wenden und einen Spendenantrag stellen. Diese Anträge sollten die finanzielle Situation der Antragsteller und die Einbußen bzw. Mehraufwendungen durch die Corona-Krise beschreiben.
Kämmerer Dieter Kaltenbach trug dem Stiftungsvorstand schließlich die Idee vor, mitsamt einer Kalkulation, welche Summe auf die Stiftung zukommen könnte. „Das wird uns nicht überfordern“, meint Manfred Kartenberg schmunzelnd – selbst wenn die Nachfrage sehr hoch sei. Sollte der Rahmen nicht ausgeschöpft werden (nicht zuletzt ist im Rahmen der Corona-Schutzmaßnahmen die Besucherzahl begrenzt), sei auch denkbar, das Angebot bis zum Ende der Sommerferien zu verlängern. 3 Euro kostet normalerweise ein Tagesticket für Kinder und Jugendliche.
Die Reichert-Alanod-Stiftung war 2018 vom im vergangenen Jahr verstorbenen ehemaligen Mitinhaber der in Oelkinghausen ansässigen Firma Alanod, Werner Reichert, und seiner Frau Regina gegründet worden. Der Satzungszweck sei breit angelegt, erklärt Stiftungsvorstand Manfred Kartenberg. So sollen Kinder und Jugendliche, aber auch Senioren in Ennepetal und angrenzenden Gemeinden unterstützt werden. Man vergebe aber auch Stipendien und fördere die Junior Uni in Wuppertal sowie beispielsweise Behindertenarbeit in Süddeutschland.
„Werner Reichert war der Regionalbezug immer wichtig“, erklärt Alanod-Geschäftsführer Oliver Storbeck, ebenso der Bezug zu Jugend und Sport. „Daher passt es ganz hervorragend, in so einer Krisenzeit Kindern und Jugendlichen hier ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern zu können.“
Tickets und Einlass
Aufgrund der Corona Verordnung erfolgt der Einlass ins „Platsch“-Freibad nur mit einem E-Ticket, da neben den Kontaktdaten auch die Ein- und Auslasszeiten dokumentiert werden. Die maximal anwesende Besucheranzahl ist auf 650 Personen begrenzt. Der E-Ticketverkauf startet am heutigen Freitag, Registrierungen sind ab sofort möglich. Der Link zum Ticketsystem ist unter www.platsch-en.de zu finden. Die Badezeit wird, anders als im Hallenbad, nicht begrenzt, es werden aber auch Zeitfenster für den Einlass vergeben, um eine Schlangenbildung möglichst zu vermeiden.
Für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre wird nach Angabe des Geburtsdatums bei der Buchung ein Preis von 0 Euro angezeigt. Erwachsene zahlen für ein Tagesticket 4,50 Euro. „Wir haben die Preise seit 2012 nicht erhöht“, betont Florian Englert, Geschäftsführer der Kluterthöhle und Freizeit GmbH & Co. KG, die das „Platsch“ betreibt. „Wir haben und bewusst entschieden, wegen der Corona-Situation die Preise auch jetzt nicht zu erhöhen.“
Es besteht auch weiterhin die Möglichkeit, den Eintritt in das Bad vor Ort zu buchen. In diesem Fall ist ein Formular mit den Kontaktdaten am Eingang auszufüllen. Allerdings könne es passieren, dass man aufgrund der beschränkten Besucherkapazität keinen Einlass finde oder gegebenenfalls warten müsse.
Hygiene- und Abstandsregeln
Auch im Freibad gelten die Hygiene, Verhaltens- und Abstandsregeln gemäß der Pandemie-Verordnung. Das betrifft die Umkleidebereiche und Duschen, auf den Liegewiesen gelten Abstandsregeln. Im Wasser dürfen sich zeitgleich höchstens 250 Personen aufhalten, der Schwimmerbereich wird mit Leinen in Bahnen eingeteilt. Und im Eingangsbereich des Bades sollte ein Mund-Nasenschutz getragen werden.
Zur Frage, wie die biologische Wasseraufbereitung des neuen Naturfreibades hinsichtlich des Coronavirus wirkt, erklärt Dr. Klaus Winter, Projektentwickler der Firma Ekoplant, die das Bad umgebaut hat: „Es wird von den Gesundheitsbehörden nicht zwischen Bädern mit Chlor oder anderen unterschieden. Die biologische Wasseraufbereitung eliminiert grundsätzlich auch Viren.“