Gevelsberg. Marc Weide, Weltmeister der Zauberkunst aus Gevelsberg, hat ein eigenes Buch veröffentlicht. Darin erzählt er lustige Anekdoten und verrät Tricks.

Wie reagiert die Agentur für Arbeit, wenn jemand als Berufswunsch Zauberer angibt? Glaubt einem die Frau im Erotik-Geschäft, dass der Kunde die 20 Gummipuppen wirklich nur für einen Trick braucht? Die Antworten darauf kennt nur einer: Marc Weide, Weltmeister der Zauberkunst aus Gevelsberg. Der 29-Jährige hat nun sein erstes Buch herausgebracht. Es trägt den Titel „Weltmeister! Kann man davon leben?“ und ist voll von lustigen Anekdoten. Der Profi verrät aber auch ein paar kleine Tricks zum Nachmachen.

Wer glaubt, dass Weide die veranstaltungsarme Corona-Zeit genutzt hat, um mal eben ein Buch zu schreiben, irrt sich. Tatsächlich ist das Werk länger gereift. „Ich habe schon über zwei Jahre daran gearbeitet“, verrät der Zauberer. „Das war sozusagen mein ,Keller-Projekt’ und lief immer nebenher.“ Ihm selbst sei auch nie in den Sinn gekommen, ein Buch zu schreiben.

„Da hatte ich immer Respekt vor, weil es sehr viele Biografien von Leuten gibt“, gibt der Wahlberliner zu. Texte geschrieben hat er trotzdem gerne. „Ich habe damit angefangen, noch bevor ich Weltmeister geworden bin“, sagt Weide. Das war 2018. Zu dieser Zeit lebte er noch in Hamburg und beschäftigte sich mit dem Thema „Poetry Slam“.

Anstoß von außen

Das ist ein Wettbewerbsformat, in dem Autoren mit ihren Texten vor einem Publikum gegeneinander antreten. „Da habe ich zum Beispiel über meine Erlebnisse beim Bahnfahren geschrieben oder eben darüber, wie es als Zauberer bei der Agentur für Arbeit ist“, erinnert er sich.

Online erhältlich

Marc Weides Buch „Weltmeister! Kann man davon leben?“ ist im Verlag „tredition“ erschienen und hat die ISBN-Nummer 978-3-347-00840-3.

Erhältlich ist es derzeit im Internet. In den nächsten Wochen soll es aber auch in die Buchläden kommen.

Irgendwann habe ihn der ehemalige WDR-Unterhaltungschef Axel Beyer angesprochen und angeregt, ein Buch zu schreiben. „Er hat meine Texte genommen und sie in die entsprechende Form gebracht“, sagt Marc Weide. „Außerdem hat er noch ein paar Geschichten aus mir herausgeholt.“

So erfahren Leser auch, wie es sich anfühlt, als Zauberer in Korea oder Russland aufzutreten, ohne die Sprache zu sprechen. Es geht aber nicht nur um witzige Geschichten aus dem Leben eines jungen und erfolgreichen Künstlers. Marc Weide bricht in seinem Buch auch mit einem absoluten Tabu und verrät ein paar seiner Tricks. Er beschreibt unter anderem, wie man eine Münze verschwinden lassen kann.

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Es geht aber auch um Gummibänder und Spielkarten – eben kleine Dinge, die im Alltag einfach und unverfänglich zu besorgen sind. „Ich wollte keine Tricks zeigen, für die die Kinder erstmal in der Schlafzimmer der Eltern gehen müssen, um ein Seil zu bekommen“, sagt Weide und lacht. Wieder ein bisschen ernster fügt er hinzu: „Ich bin ein großer Fan von Alltagsmagie.“

Zauberei werde häufig als Sache für Kinder abgetan. „Aber auch für Erwachsene kann sie ein guter Eisbrecher sein“, weiß er. „Trotzdem werden Kinder auf jeden Fall ihre Freude an dem Buch haben.“ Es richte sich bewusst an alle Altersgruppen.

Humorvolle Antworten

Aber was ist eigentlich mit der Frage aller Fragen? „Weltmeister! Kann man davon leben?“ Liefert das Buch darauf eine Antwort? Jein. „Ich gehe zumindest darauf ein, warum diese Frage es ins Buch geschafft hat und warum sie so oft gestellt wird“, verrät der Zauberer.

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Nebenher erfahren Leser auch gleich, welche Fragen die Menschen sonst noch haben. Können Sie den Trick auch ohne Ärmel zeigen? Können Sie mir zeigen, wie das geht? Was kosten Sie? Welche humorvollen Antworten ein Weltmeister der Zauberkunst darauf hat, soll den Lesern seines Buches vorbehalten bleiben.

Wäre es nach Marc Weide gegangen, hätte dieses wohl noch ein paar Jahre auf sich warten lassen. „Mir sind zwischendurch immer wieder Sachen eingefallen, die noch gut hineingepasst hätten“, gesteht er. „Die Agentur hat aber irgendwann gesagt, dass wir langsam mal veröffentlichen müssen.“ Seiner Freude tut das keinen Abbruch. „Das ist schon ein stolzes Gefühl, dass ich das jetzt erreicht habe“, freut sich der 29-Jährige.