WP-Redakteur Max Kölsch kommentiert die Spendenaktion des Gevelsberger Kirmesvereins zugunsten der Schausteller.

Eine Senkung der Standgebühren für die Schausteller der Gevelsberger Kirmes im kommenden Jahr mag sich angesichts der immensen wirtschaftlichen Einschnitte, die diese Berufsgruppe erfährt, wie ein Tropfen auf den heißen Stein anhören. Aber wie auch Schaustellersprecher Andreas Alexius sagt: Steter Tropfen höhlt den Stein.

Den psychologischen Effekt sollte man dabei nicht außer Acht lassen. Besonders jetzt, da sich die Schausteller von der Politik alleingelassen fühlen, kann eine Geste wie die „Virtuelle Kirmes 2020“ in Gevelsberg Balsam für die Seelen derer sein, die aktuell nicht wissen, ob es ihre Existenzgrundlage in Zukunft noch geben wird. Eine Existenzgrundlage, die Familien zum Teil bereits über mehrere Generationen hinweg getragen hat.

Und das sind nur die unmittelbar Betroffenen. 600.000 bis 700.000 Arbeitsplätze hängen laut Andreas Alexius allein deutschlandweit an der Schaustellerbranche. Das gehe von den Lebensmittelproduzenten und -lieferanten bis hin zu den Herstellern der Fahrgeschäfte. Wer über den Kirmesverein spendet, kann das guten Gewissens im Hinterkopf haben.

Die Aktion „Coronahelden“ hat aber schon gezeigt, dass es den Gevelsbergern an Spendenbereitschaft nicht mangelt.