Ennepe-Ruhr. Die Agentur für Arbeit verkündet ein erschreckendes Zahlenwerk: Die Arbeitslosigkeit in allen neun Städten des EN-Kreises steigt heftig an.

Der Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis war auch im Mai von den Folgen der Pandemie geprägt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg nochmals um fast 700 oder 6,3 Prozent auf über 11.700 und war damit für einen Berichtsmonat Mai völlig untypisch.

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,4 Punkte auf 6,8 Prozent. Vor einem Jahr waren es gut 2300 Arbeitslose weniger, die Quote nur 5,4 Prozent. „Die Arbeitslosigkeit steigt, weil weniger Menschen aktuell eine Beschäftigung finden. Derzeit wird kaum eingestellt, und gleichzeitig sind so viele Unternehmen in Kurzarbeit wie noch nie. Seit Beginn des Shutdowns Mitte März haben über 3200 Unternehmen im Kreis Kurzarbeit für nahezu 43.500 potenziell betroffene Arbeitnehmer angezeigt, im gesamten Agenturbezirk sogar fast 5000 Betriebe mit 75.000 möglichen Kurzarbeitern“, so Katja Heck, neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen.

„Im Vordergrund steht jetzt, dass die Unternehmen das Kurzarbeitergeld auch schnellstmöglich erhalten. Dafür ist es wichtig, dass diese die Abrechnungen so früh wiemöglich und vollständig einreichen, damit die Zahlungen zeitnah erfolgen können.“

Neueinstellungen

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Bedingt durch die anhaltende Pandemie wurden auch im Mai nur wenige Arbeitskräfte neu eingestellt. 249 neue Stellen bedeuteten gegenüber dem katastrophalen April zwar einen kleinen Anstieg um 73 oder 41,5 Prozent, doch in Relation zum Vorjahresmonat zeigte sich ein Rückgang um 171 Stellen oder um über 40 Prozent. Nur der Handel, das Verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe sowie das Gesundheitswesen hatten leicht steigenden Kräftebedarf, alle anderen Branchen weiterhin Rückgänge.

Die Zahl der gemeldeten Stellen insgesamt bei der Arbeitsagentur verringerte sich leicht um 34 oder 2,3 Prozent auf 1.432 Stellen und war damit um 1054 geringer als im Vorjahr (-42,4 Prozent).

Kurzarbeit

Im Monat Mai haben weniger Unternehmen aus dem Kreis Kurzarbeit angezeigt als im Vormonat. Inzwischen haben in den vergangenen zehn Wochen seit dem Beginn des Shutdown insgesamt über 3200 Unternehmen aus nahezu allen Branchen Arbeitsausfälle für rund 43.500 potentiell betroffene Arbeitnehmer angezeigt. Das ist rund doppelt so viel wie im gesamten Jahr 2009 während der Wirtschafts- und Finanzkrise.

So sieht’s in den Städten aus

Die Anstiege bei den Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat sehen in den Städten wie folgt aus: Ennepetal (+ 76 auf 1150), Gevelsberg (+ 93 auf 1244), Schwelm (+ 108 auf 1221) und Sprockhövel (+ 26 auf 538). In allen Städten ist die Arbeitslosigkeit deutlich höher als vor genau einem Jahr.