Ennepetal. Nach zweieinhalb Monaten Corona-Pause öffnet das „Platsch“ in Ennepetal wieder die Türen des Hallenbades. Die Gäste müssen einige Regeln beachten.
Mitte März musste das Hallenbad des „Platsch“ aufgrund der Corona-Pandemie schließen. Nach zweieinhalb Monaten öffnen sich am Samstag (30. Mai) in Ahlhausen wieder die Türen. Die Zahl der Gäste, die sich gleichzeitig im Bad aufhalten dürfen, ist allerdings begrenzt und Tickets müssen vorab online gebucht werden. Zudem gelten natürlich strenge Hygiene- und Abstandsregeln.
Die mathematischen Berechnungen, die auf dem Flipchart im Foyer des Hallenbades zu sehen waren, muteten wie ein Lösungsversuch für die Abiturprüfung eines Mathe-Grundkurses an. Denn bevor das „Platsch“ den Betrieb wieder aufnehmen darf, mussten die Verantwortlichen eine ganze Reihe von Vorbereitungen treffen. Und dazu gehörten auch einige Rechenaufgaben. Erst am Mittwoch, drei Tage vor Badöffnung, kam die Verordnung der NRW-Landesregierung, in der die detaillierten Vorgaben für den Badebetrieb stehen. Erst damit konnte das „Platsch“-Team die geforderten Maßnahmen konkret ausarbeiten.
Begrenzung der Besucherzahl
Die Verordnung sieht eine Begrenzung der Besucherzahl vor. Für die Berechnung der Maximalzahl gibt es verschiedene Kriterien. So müssen im Schwimmerbecken 6 Quadratmeter pro Nutzer zur Verfügung stehen, im Nichtschwimmerbecken 3,6 Quadratmeter. Das ausschlaggebende Kriterium für das „Platsch“ ist allerdings die Zahl der Spinde. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten darf nur jeder vierte Spind genutzt werden. Das bedeutet, dass sich maximal 68 Badegäste zeitgleich im Hallenbad aufhalten dürfen. Diese könnten alle auch zur gleichen Zeit im Schwimmerbecken schwimmen. Ins Variobecken dürfen nicht mehr als 37 Menschen. „Unsere Kunden würden es als voll empfinden, wenn sich so viele Menschen wie erlaubt im Bad befinden sollten“, mein Badleiter Volker Külpmann.
Badezeiten
Um möglichst vielen Menschen den Hallenbadbesuch zu ermöglichen, aber auch um zwischenzeitliche Hygienemaßnahmen durchführen zu können, richtet das „Platsch“ an allen Öffnungstagen (dienstags bis sonntags sowie feiertags) jeweils drei Zeitfenster ein: von 10 bis 13 Uhr, von 13.30 bis 16.30 Uhr und von 17 bis 20 Uhr. Von dienstags bis freitags ist zudem das Frühschwimmen jeweils von 6.30 bis 9 Uhr möglich. Die Gäste werden gebeten, immer eine halbe Stunde vor Badezeitende die Becken zu verlassen, um den rechtzeitigen Ausgang zu ermöglichen. Höchstens drei Personen können zeitgleich die Duschen nutzen, zudem steht nur jede zweite Umkleidekabine zur Verfügung.
Nutzungsmöglichkeiten
Das Schwimmerbecken wird mit Leinen in Bahnen eingeteilt, so dass das reibungslose und abstandswahrende Schwimmen in einem Einbahnverkehr möglich ist. Das Variobecken wird mit 1,20 Metern Wassertiefe als Nichtschwimmer genutzt, allerdings auch in Bahnen aufgeteilt. „Die Regeln sehen vor, dass die Gäste nicht planschen, sondern nur schwimmen“, betont Volker Külpmann.
Die Saunanutzung ist noch nicht erlaubt. Ebenso bleiben die Rutsche und die Kinderplansche zu, die Wassertiere haben auch noch Pause. Die Massagedüsen werden nicht eingeschaltet. Außerdem wird es keinen Gastronomiebetrieb im „Platsch“ geben.
Hygienevorschriften
Beim Betreten und Verlassen des Bades ist eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Jeder Badegast muss sich die Hände waschen oder desinfizieren, Hygienespender werden im Bad verteilt. Dazu gelten die bekannten Verhaltensregeln wie die Niesetikette und das Abstandsgebot. Drehkreuze, Duschknöpfe und Einstiegshilfen, die von den Gästen angefasst werden, desinfizieren die „Platsch“-Mitarbeiter regelmäßig. Darüber hinaus werden die Pausen zwischen den täglichen Zeitfenstern für eine großflächige Desinfektion, nicht zuletzt von Duschen, Toiletten und Kabinen, genutzt.
Die Föhnplätze sind ausgeschaltet, Besucher werden daher gebeten, bei kühler Witterung gegebenenfalls eine Mütze mitzubringen. Von ausgiebigem Duschen und längerer Nutzung des Umkleidebereichs nach dem Verlassen des Bades ist abzusehen. Der Eingang erfolgt übrigens über den normalen regulären Eingang, der Ausgang über den Schülerausgang an der Seite.
Die Sicherheits- und Verhaltensregeln seien im „Platsch“ deutlich sichtbar ausgehängt und die Beschäftigten würden allen Badegästen gerne weiterhelfen, betonen Volker Külpmann und Florian Englert, Geschäftsführer der städtischen Kluterthöhle und Freizeit GmbH & Co. KG, die das Bad betreibt.
Ticketbuchung online
Damit kein Badegast wegen Erreichens der maximalen Anzahl der Besucher abgewiesen werden muss, führt das „Platsch“ ab sofort eine Online-Buchungsmöglichkeit ein. Auf der Homepage des Bades www.platsch-en.de befindet sich ein Link zum neuen Buchungssystem (E-Ticket). Das Online-Buchungssystem bietet nach einer Registrierung die Möglichkeit, ein Zeitfenster für den Badbesuch zu reservieren. Eine Bezahlung ist online vorerst noch nicht möglich, die Gäste zeigen ihren Reservierungscode an der Kasse vor und bezahlen dort. Die Reservierung kann für einzelne Personen und für Familien erworben werden. Für den Eintritt gelten die Zwei-Stunden-Tarife: Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 3 Euro; Kinder 2 Euro.
Mit diesem System werden aufgrund der Registrierung die vorgeschriebenen Daten für die Gesundheitsbehörden erfasst. Zudem kann die Zahl der Badegäste kontrolliert werden. Es bestehe natürlich auch weiterhin die Möglichkeit, den Eintritt in das Hallenbad vor Ort zu buchen, erklären Volker Külpmann und Florian Englert. Die Registrierung mit der Dokumentation der Kontaktdaten erfolge dann im „Platsch“. Diese Besuchsmöglichkeit stehe aber je nach Auslastung des Bades nur eingeschränkt zur Verfügung. Der Zutritt zum Bad ist daher nicht garantiert. Folglich rät die Badleitung von spontanen Besuchen ohne vorherige Registrierung und Reservierung ab. Unter Berücksichtigung der aktuellen Beschränkungen ist derzeit nur der Zwei-Stunden-Tarif buchbar.