Redaktionsleiter Stefan Scherer hat eine klare Meinung zu den aktuellen PCB-Entwicklungen in Ennepetal.

Die PCB-Emissionen der Firma BIW Isolierstoffe des SIHK-Präsidenten Ralf Stoffels waren das größte und streitbarste Thema in der ganzen Region, bevor das Coronavirus das Leben, das wir bis dahin kannten, völlig ausbremste. Dadurch rückte die Ennepetaler Geschichte in den Hintergrund. Die Firma BIW rückte sogar plötzlich positiv in die Schlagzeilen, weil die Schläuche für Beatmungsmaschinen produziert.

Von der Bürgerinitiative war von heute auf morgen gar nichts mehr zu hören. Landrat Olaf Schade, der bis zu diesem Zeitpunkt die Daumenschrauben, die er BIW angelegt hatte, immer enger zog, musste seine Fokus nun auch auf die Pandemie richten, deren Bedrohung für die Gesundheit der Menschen im Kreis akut war und weiterhin ist.

Da ist es eine freudige Nachricht, dass dieses für viele sicherlich unangenehme Thema nicht komplett von der Tagesordnung gerutscht ist. Und ebenso erfreulich ist, dass der Ausstoß des Giftes in Ennepetal ein Präzedenzfall und ein Vorbild für die gesamte Republik wird. Ob das der heimischen Wirtschaft einen Wettbewerbsvorteil verschafft, weil sie sich in der Branche als erstes mit diesem unerfreulichen Thema beschäftigen musste, vermag ich nicht zu sagen.

Am Ende scheint es aber darauf hinaus zu laufen, dass im ganzen Land diese PCB nicht mehr ausgestoßen werden dürfen, die Gesundheit der Nachbarn neben den Betrieben deutlich besser geschützt wird und diese grundsätzlich gute Entwicklung ihren Anfang in Ennepetal genommen hat.