Schwelm. Nach der Millionenzuwendung vom Land für den Bau des Kulturzentrums kommen nun weitere 207.200 Euro Fördermittel für Schwelms Bibliothekskonzept.

Vor sechs Wochen hatte die Stadt Schwelm die schöne Nachricht erhalten, dass das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Städtebauförderungsprogramm 2020 der EN-Kreisstadt für die Maßnahme „Neue Mitte Schwelm“ Fördermittel in Höhe von 5.893.000 Euro zugesprochen hat. Der Löwenanteil von 5.826.800 Euro dient dem Bau des Kulturhauses an der Römerstraße. Hier hatte bekanntlich erst die Entscheidung der Schwelmer Politik, den Kulturbereich, die VHS, die Musikschule und die Bücherei vom Komplex Rathaus zu trennen, die erfolgreiche Bewerbung um Fördermittel möglich gemacht.

Mittel in voller Höhe bewilligt

Nun ist wieder eine sehr erfreuliche Nachricht in der Stadtverwaltung eingetroffen, bewilligt die Bezirksregierung in Düsseldorf doch Mittel in Höhe von 207.200 Euro für das Bibliothekskonzept, das im neuen Schwelmer Kulturhaus zum Tragen kommen wird. Die Stadtbücherei der Zukunft wird andere Züge als heute tragen, wird sie doch noch stärker als heute ein Ort der kulturellen Begegnung sein. Entsprechend gewährt das Land NRW die aktuelle Zuwendung für „Projekte öffentlicher Bibliotheken, die der Modernisierung und Steigerung der Attraktivität dienen“. In diesem Rahmen firmiert das Schwelmer Projekt unter dem Oberbegriff „Neugestaltung der Stadtbücherei Schwelm zu einem ,Dritten Ort‘“. Die nun zugesprochenen Mittel, die übrigens in beantragter Höhe bewilligt wurden, werden schwerpunktmäßig für die Technik für die Selbstausleihe und die Möblierung (Regale, Tische, Stühle u.a.) der Stadtbücherei aufgewandt.

Über die weiteren Fördermittel freuen sich Schwelms Beigeordneter Ralf Schweinsberg, Kämmerin Marion Mollenkott, Büchereileiterin Kornelia Wilberg, Hans-Jürgen Dünninghaus (Stabsstelle „Strategische Organisationsprojekte“), Horst Tilly (Leiter der IT-Abteilung) und Dirk Baumeister (stellv. Leiter des Fachbereichs Immobilienmanagement.
Über die weiteren Fördermittel freuen sich Schwelms Beigeordneter Ralf Schweinsberg, Kämmerin Marion Mollenkott, Büchereileiterin Kornelia Wilberg, Hans-Jürgen Dünninghaus (Stabsstelle „Strategische Organisationsprojekte“), Horst Tilly (Leiter der IT-Abteilung) und Dirk Baumeister (stellv. Leiter des Fachbereichs Immobilienmanagement. © Stadt Schwelm | Heike Rudolph

Schwelms Stadtbücherei wird somit zu einem inklusiven Aufenthaltsort, einem besonderen Lernort, einem Ort für bürgerschaftliches Engagement und einer Einrichtung mit zielgruppenorientierten Angeboten für Vorschulkinder und Senioren. Die Bücherei soll allen Besuchern die für sie passende Form des Lernens und Lesens ermöglichen. Dafür wird es zahlreiche Arbeitstische mit Zugang zur Stromversorgung geben, dazu natürlich WLAN und Anschluss an ein Multifunktionsgerät zum Drucken, Scannen und Kopieren. Das selbstständige Ausleih- und Rückgabesystem ermöglicht die Ausweitung der Öffnungszeiten.

Die moderne und innovative Technik, mit der die Bücherei im neuen Kulturzentrum ausgestattet sein wird, begünstigt ein Eintauchen in die digitale Welt des Wissens und der Bildung. Die Bücherei berät und unterstützt bei der richtigen Nutzung der Angebote, sie vermittelt Medienkompetenz und schult beim Umgang mit den Risiken. Mit kleinen Veranstaltungen wird die Stadtbücherei zu einem Ort des Austausches und der Information, der Begegnung und Kultur. Als Teil des Kulturzentrums soll sie sich zu einer von den Bürgern angenommenen und unterstützten, erfolgreichen und stark frequentierten Einrichtung entwickeln. Durch die Zusammenlegung von Bücherei, Musikschule und VHS werden neue Synergien erschlossen.

Schwelms Beigeordneter Ralf Schweinsberg, der die derzeit erkrankte Bürgermeisterin vertritt, sprach von einem weiteren guten Tag für die Schwelmer Kultur und einem großen Fortschritt für die Zentralisierung der Verwaltung. „Die Mühen haben sich gelohnt, die Planung von Verwaltung und Politik zeigt Früchte. Wir spüren großes Vertrauen der Bürgerschaft in die Verlässlichkeit unserer Planung und viel Zuspruch für das Zentralisierungsprojekt. Wir werten es als gutes Zeichen, dass das Land NRW unsere Planung so überzeugend findet, dass es das geplante Kulturhaus, das im Herzen der Stadt drei Kulturformen unter einem Dach vereint, sowohl beim Bau als auch beim Nutzungskonzept finanziell sehr großzügig unterstützt“.

Rathaus-Neubau: Auftragsvergabe bis Ende der Ferien

Die Neue Mitte Schwelm mit Zentralisierung unter zwei Dächern kommt so, wie geplant. Das hatte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung noch einmal bekräftigt und die Petition von Dr. Robert Seckelmann abgelehnt. Der hatte Politik und Verwaltung aufgefordert, die Planungen sofort einzustellen und unter Kostengesichtspunkten ganz neu anzufangen zu planen.

Mittlerweile hat die Stadt die Unterlagen für die europaweite Ausschreibung zum Bau des Rathauses und des Kulturhauses fast fertig gestellt. Schwelms Beigeordneter Ralf Schweinsberg ist zuversichtlich, dass bis zum Ende der Sommerferien die Arbeiten beauftragt sind.

Der herzliche Dank des Schwelmer Beigeordneten gilt dem Land NRW und jenen Kolleginnen und Kollegen innerhalb der Stadtverwaltung, die sich mit dem Fördermittelantrag auf kultureller, technischer und administrativer Ebene befasst haben. Das neue Nutzungskonzept wurde schwerpunktmäßig vom städtischen Fachbereich Kultur/Sport und hier insbesondere von Büchereileiterin Kornelia Wilberg und ihrer Stellvertreterin Jasmin Arnold ausgearbeitet. Auch die städtische IT-Abteilung brachte geballtes Know How ein und ebenso die Stabsstelle „Strategische Organisationsprojekte“.

Passend zur guten Nachricht aus Düsseldorf stellt die Stadtverwaltung ein sogenanntes Rendering des Kulturhauses vor, eine virtuelle Darstellung des Gebäudes, die am Computer auf der Grundlage von Rohdaten vorausberechnet wurde. Die Baugenehmigung für das Kulturhaus liegt vor, und in zwei Wochen beginnen die Ausschreibungen. Noch einmal Ralf Schweinsberg: „Wir haben uns durch die Corona-Pandemie darauf einstellen müssen, unseren Alltag auf zum Teil ungewohnte Weise zu leben.“

Schweinsberg weiter „Dennoch treiben wir mit ganzer Kraft alle Arbeitsprozesse voran. Beide Fördermittelzusagen für das Kulturhaus sind auch ein Symbol für eine gute Schwelmer Zukunft.“