Gärtnermeister Stefan Voigt aus Ennepetal erklärt, warum Urban Gardening eigentlich nichts mit Klimaschutz zu tun hat.
1 Wie wichtig ist Urban Gardening in Zeiten des Klimawandels?
Urban Gardening ist ja die Möglichkeit, auf kleinstem Raum in Ballungszentren Lebensmittel anzubauen. Und eine Facette davon sind eben zum Beispiel Bürgergärten, wo sich jeder einbringen kann. Wenn Sie Gemüse anbauen, hat das für mich aber weniger mit Natur- oder Klimaschutz zu tun, vielmehr steckt dahinter der Gedanke der lokalen Versorgung – im besten Fall eines kompletten Stadtteils. Das liegt eher in der Überbevölkerung durch uns Menschen als im Klimawandel begründet.
2 Funktioniert das denn bei uns?
Unsere Gegend hier ist eigentlich keine Landschaft für Urban Gardening. In Berlin zum Beispiel macht das mehr Sinn als in Gevelsberg, wo man ein paar Hundert Meter weiter im Wald ist. Aber ich finde es immer gut, wenn Bürger etwas machen.
3 Gärtnern ist nicht mehr nur Arbeit, sondern Hobby – wie kommt das?
Ein chinesisches Sprichwort sagt „Willst du ein Leben lang glücklich sein, werde Gärtner“. Vom Samen bis zur Frucht sehen Sie, wie etwas wächst. Und wie nachhaltig das ist, können Sie im Garten besser nachvollziehen als im Supermarkt. Sie wissen einfach um die Arbeit und die Wertigkeit, wenn Sie mal selbst einen Salatkopf gezüchtet haben. Hinzu kommt, man ist an der frischen Luft und hat einen Ausgleich zum Schreibtischjob.