Gevelsberg. Der Architektenwettbewerb zum Rupprecht-Haus wird vorangetrieben. Der Umbau des Vendômer Platzes verzögert sich durch die Kaufland-Eröffnung.

Wie steht es eigentlich um „Gevelsberg 2030“? Wer den Eindruck hat, die Innenstadtentwicklung sei angesichts der aktuellen Lage zum Erliegen gekommen, täuscht sich. Im Hintergrund treibt die Stadtverwaltung die einzelnen Projekte des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes (IEHK) weiter voran. Wenn auch mit Einschränkungen.

Rupprecht

Seit März ist die Stadt Eigentümerin des Rupprecht-Hauses an der Mittelstraße. Zum genauen Kaufpreis des Gebäudes äußerte sich die Verwaltung auf Nachfrage nicht. In Zukunft soll die Immobilie sich zu einer sozio-kulturellen Begegnungsstätte entwickeln (wir berichteten). Wie genau sich der Umbau gestaltet, wird sich noch zeigen. Im Zuge eines Architektenwettbewerbs sollen mehrere Vorschläge erarbeitet werden.

Das Rupprecht-Haus gehört nun der Stadt. Ein Architektenwettbewerb soll klären, wie es hier künftig weitergeht.
Das Rupprecht-Haus gehört nun der Stadt. Ein Architektenwettbewerb soll klären, wie es hier künftig weitergeht. © WP | Carmen Claudia Thomaschewski

Dafür fließen 245.000 Euro an Fördermitteln des Landes NRW. Den Bescheid hat Staatssekretär Jan Heinisch bereits 2019 überbracht. Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit an der Auftragserteilung für eine Projektsteuerung und für den Architektenwettbewerb als solches. Beides ist vergaberelevant. Voraussichtlich im Herbst soll der Rat über Beauftragungsvorschläge beraten. „Das ist zwar etwas später als geplant, aber wir hoffen, dass dann auch wieder Bürgerbeteiligungsformate stattfinden können“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi.

Die Architekten, die am Wettbewerb teilnehmen, sollen ihre Vorschläge nämlich aus einem Bürgerdialog heraus ableiten. Der Grund für die Verzögerung liegt auf der Hand: Pandemiebedingt arbeite die Stadtverwaltung mit Hemmnissen, so der Bürgermeister. Trotzdem liefen die Planungen weiter. „Wir können ja jetzt nicht ein Jahr lang wichtige Stränge der Stadtentwicklung nicht verfolgen“, betont Jacobi.

Vendômer Platz

Die Politik hat entschieden, welches Pflaster künftig den Vendômer Platz zieren soll. Die Wahl fiel auf eine Mischung von größeren hellen Steinen und kleineren dunklen Steinen. Die werden bereits gefertigt. Der Auftrag ging an eine Firma, mit der die Stadt nach eigener Aussage schon seit mehreren Jahren erfolgreich zusammenarbeitet. Im September sollten eigentlich die Tiefbauarbeiten auf dem Vendômer Platz beginnen. „Wir haben uns aber mit dem Eigentümer des Kaufland-Komplexes und mit Kaufland geeinigt“, erklärt Björn Remer, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Umwelt. „Der Deal ist, dass wir mit dem Tiefbau erst im Februar 2021 beginnen.“

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Hintergrund sei, dass Kaufland im September/Oktober wieder eröffnen und dann keine Großbaustelle vor der Tür haben wolle. Anfang des Jahres rechnete die Verwaltung noch mit einer Eröffnung der Kaufland-Filiale vor den oder zum Beginn der Sommerferien (wir berichteten). „Ein konkreter Termin für die Übergabe wurde noch nicht bestätigt“, erklärte das Unternehmen auf Nachfrage dieser Zeitung.

„Nach Übergabe der Räumlichkeiten durch den Investor benötigen wir für die Einrichtung etwa vier bis sechs Wochen bis zur Eröffnung.“ Bürgermeister Claus Jacobi sieht es als ein positives Signal, dass Kaufland das Weihnachtgeschäft in Gevelsberg mitnehmen wolle. Björn Remer sieht einen anderen Vorteil: „Die Ausschreibungen im Herbst sind für die Stadt preislich günstiger.“

Verkehrsprojekte

Entgegenkommender Verkehr auf der Wasserstraße, Kreisverkehre an den Knoten Milsper Straße/Mauerstraße/Wasserstraße und Wasserstraße/Gartenstraße – das sind nur zwei der Maßnahmen des innenstadtverträglichen Verkehrskonzeptes im Zuge des IEHK. Die Umsetzung dieser Maßnahmen selbst liegt noch in der Ferne. „In diesem Jahr machen wir die Entwurfsplanungen für die einzelnen Bereiche“, so Fachbereichsleiter Björn Remer.