Ennepetal. Die Ennepetal Raccoons haben neben einer Fläche in Rüggeberg ein Grundstück in Voerde für den Neubau einer Baseballanlage ins Spiel gebracht.
Die Ennepetal Raccoons haben für den möglichen Neubau einer Base- und Softballanlage einen zweiten potenziellen Standort ins Gespräch gebracht: ein Grundstück der Evangelischen Stiftung Loher Nocken, das an den bestehenden Kunstrasenplatz Am Tanneneck in Voerde grenzt. Die Raccoons drängen aufgrund ihrer sportlichen Entwicklung auf eine möglichst kurzfristige Lösung. Das Herrenteam spielt in der 2. Bundesliga und muss seine Heimspiele in Bochum und Düsseldorf austragen, weil es in Ennepetal kein den Verbandsvorgaben genügendes Stadion gibt.
Im vergangenen Jahr hatte die Politik bereits eine Machbarkeitsstudie für die Errichtung einer multifunktionalen Sportstätte in Rüggeberg, die sowohl für Baseball als auch für Fußball geeignet wäre, in Auftrag gegeben. Die Baseballer hatten eine geeignete Fläche, nahe dem bestehenden Sportplatz am Rande des Friedhofs, gefunden. Nach Gesprächen mit Vertretern von Rot-Weiß Rüggeberg, die sich aufgrund der spezifischen Problematik ihres Platzes (Lärmschutz, Bespielbarkeit des Naturrasens) offen für einen Neubau zeigten, war der Bau einer Anlage, die beiden Vereinen als Spiel- und Trainingsstätte dienen könnte, als denkbare Variante vorgestellt worden.
Machbarkeitsstudie für Rüggeberg weiter verfolgen
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung wurde bereits über den von den Raccoons ins Spiel gebrachten Alternativstandort in Voerde in Kenntnis gesetzt.
Im Sportausschuss sollte dieser ebenfalls vorgestellt werden. Die für Mitte März vorgesehene Sitzung fiel aber aufgrund der Corona-Schutz-Maßnahmen aus. Nach Abstimmungsgesprächen mit Vertretern von Stadt, Rot-Weiß Rüggeberg und Raccoons bestehe Einigkeit, die Erarbeitung der Machbarkeitsstudie für den Standort Rüggeberg auch weiter zu verfolgen, hieß es in der entsprechenden Informationsvorlage.
Die Machbarkeitsstudie soll in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses präsentiert werden.
Die Ennepetal Raccoons haben sich allerdings bemüht, alternativ zum Standort Rüggeberg eine weitere geeignete Fläche für eine Base-/Softballanlage zu finden. „Nicht zuletzt durch das Sportentwicklungskonzept ist uns die Fläche hinter dem Kunstrasenplatz Am Tanneneck ins Auge gefallen“, heißt es in einem Schreiben des Raccoons-Vorsitzenden Andreas Bernhard an die Stadt. Gespräche mit dem Eigentümer, der Evangelischen Stiftung Loher Nocken, seien erfreulicherweise sehr wohlwollend verlaufen. So bestehe die Möglichkeit, die Fläche langfristig zu pachten. „Die Stiftung Loher Nocken ist ebenfalls interessiert, die Fläche gegebenenfalls für sportliche Aktivitäten zu nutzen“, heißt es in dem Schreiben weiter. Und die Raccoons hätten die Möglichkeit, Sport-AGs anzubieten.
„Wir wollen das eine nicht lassen, finden das andere aber besser“, meinte Andreas Bernhard im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Errichtung der Anlage am Tanneneck biete zwei sehr große Vorteile: die vorhandene Infrastruktur und die Möglichkeit, ein Sportzentrum Ennepetal – mit Tennis, Schützen, Fußball und mehr – zu etablieren. Die sei auch Diskussionsgegenstand des Sportentwicklungskonzepts gewesen. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Verein ohnehin schon mit allen Teams am Tanneneck spielt (abgesehen von der Zweitligamannschaft). „Wir fühlen uns da heimisch“, so Bernhard. In Rüggeberg hätten genauere Vorüberlegungen ergeben, dass in einer neuen Anlage Fußball- und Baseballplatz getrennt voneinander angelegt werden müssten, mit gemeinsam genutztem Vereinsheim.
Hoffnung auf schnelle Lösung
Einen Nachteil hat das Grundstück in Voerde: Die Wiesenfläche ist stark abschüssig, dies müsste mit entsprechendem (Kosten-)Aufwand ausgeglichen werden. Derzeit lote ein Architekt gemeinsam mit einem weiteren Sachverständigen aus, was der Bau einer Baseballanlage dort kosten würde, erklärte Andreas Bernhard. Man benötige für die weiteren Gespräche mit der Stadt eine Hausnummer. Erst dann könne man klären, wer was zu dem Projekt beisteuern könne. Grundsätzlich hofft der Vorsitzende auf eine schnelle Lösung – andernfalls stehe zumindest der Spitzensportbereich bei den Raccoons, die die klassenhöchste Mannschaft in der Stadt Ennepetal stellen, vor dem Aus.