Schwelm. Eine 360-Grad-Aufnahmetechnik macht es möglich, das Leo in Schwelm virtuell zu erkunden. Der privaten Bühne fehlen in Corona-Zeiten die Einnahmen.

„Denn wie’s da drinnen aussieht, geht niemand was an“ - da sind die Verantwortlichen des Leo-Theaters ganz anderer Meinung. Denn im Gegensatz zu der Operetten-Arie in Lehars Land des Lächelns wollen die Schwelmer ihren Theaterfreunde sehr wohl zeigen, wie es da drinnen aussieht, im Leo- Theater. Sie heben sozusagen digital den Vorhang zu einem phantastischen Rundgang durch das Leo unter der Internetadresse www.leo-theater.ruhr.

Und dabei gestattet der Rundgang am heimischen PC sozusagen einen Blick in jede Ecke der Bühne im Schwelmer Ibach-Haus. Dass die Plätze im Foyer und natürlich auch im großen Saal leer sind, versteht sich von selbst. Denn gespielt wird wegen der derzeitigen Rahmenbedingungen nicht. Und genau das ist auch der Grund für das ausgezeichnete Video, das mit einer speziellen Kameratechnik aufgenommen wurde und zum Rundgang einlädt.

„Wir hatten diesen virtuellen Rundgang ursprünglich ab Herbst anbieten wollen. Die besonderen Einschränkungen durch die Pandemie haben uns dazu angeregt, diesen Schritt an die Öffentlichkeit schon jetzt zu gehen“, erläutert Theaterchef Andreas Winkelsträter im Gespräch mit dieser Zeitung.

Denn gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter Marc Neumeister erläutert er gleich zu Beginn dieses in der Region für Theaterbetriebe bisher einmaligen Internetauftritts die wirtschaftliche Situation. Und die ist schnell und einfach auf den Punkt gebracht: Keine Aufführungen, keine Einnahmen! Deshalb bittet das erfolgreiche Führungsgespann des Leos die virtuellen Besucher um eine Spende, damit der Theaterbetrieb nach Aufhebung der Beschränkungen umgehend wieder starten und der Vorhang sich dann tatsächlich wieder heben kann. Gemeinsam mit dem Freundeskreis werden die Chefs auch dafür Sorge tragen, dass auf Wunsch auch Spendenquittungen ausgestellt werden.

„Auch wenn wir als privates Theater mit speziellen wirtschaftlichen Sorgen zu kämpfen haben, ist uns die Kreativität nicht verloren gegangen“, sieht Marc Neumeister den virtuellen Auftritt auch als ein Lebenszeichen für alle „da draußen“, die darauf setzen, dass es nach der Zeit der Einschränkungen auf alle Fälle weiter geht im Leo-Theater.

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In Szene gesetzt wurde der virtuelle Rundgang von Christian Hülsmeier. Der Experte in Sachen Kommunikation hat mit seinem Unternehmen Yovego eine 360 Grad Aufnahmetechnik angewandt, bei der es virtuell in diesem Fall durch das Schwelmer Theater geht. Und mit Beginn der nächsten Spielzeitwerden in diesen Rundgang auch interaktive Einblendungen möglich sein. So wie es ursprünglich auch geplant war. Jetzt hoffen die Verantwortlichen, dass dieses digitale Lebenszeichen des Leo als ein Signal des unbedingten Durchhaltewillens gewertet wird. Und wir wollen ein Zeichen dafür setzen, dass das Lächeln in diesen angespannten Zeiten nicht verloren geht. Und deshalb zeigen sie sehr wohl wie’s drinnen aussieht - damit das Lächeln und die Lacher mit der Wiederaufnahme der Spielzeit wieder in den Gesichtern vor auf und hinter der Bühne zu sehen ist. Und es lohnt sich, neugierig zu bleiben. Ab der kommenden Woche sollen einige Überraschungen in dem virtuellen Rundgang für manchen Lacher sorgen.