Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. In diesem Jahr müssen die Menschen aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal auf ihre Osterfeuer verzichten.

Im vergangenen Jahr standen die Menschen noch dicht gedrängt um die Flammen herum, um dem liebgewonnenen Brauch gemeinsam nachzugehen. Ob aus religiösen Motiven oder weil es eine ideale Gelegenheit ist, Freunde, Verwandte oder Nachbarn zu treffen und mit ihnen einen schönen Nachmittag und Abend zu verbringen: Das Osterfeuer in den Südkreisstädten ist gelebte Tradition – und fällt dem Coronavirus in diesem Jahr zum Opfer.

Schwelm

Im Unterschied zu anderen Städten ist das Abbrennen von Osterfeuern in der Stadt Schwelm seit Jahren eh nicht mehr überall erlaubt und nur noch unter Einhaltung von Vorgaben möglich. Dies geschah auch vor dem Hintergrund der Diskussion um die Luftbelastung und wegen des Schutzes von Tieren. Bedingung ür das Abbrennen eines Osterfeuers in Schwelm ist, dass es von einer gesellschaftlichen Organisation oder einem Verein durchgeführt wird und als öffentliche Veranstaltung für jedermann zugänglich ist. Dies hatte zur Folge, dass die Zahl der Osterfeuer in der Kreisstadt in den vergangenen Jahren überschaubar blieb. 2019 wurden bei der Stadt Schwelm gerade mal zwei Veranstaltungen angemeldet: das Osterfeuer der Nachbarschaft Linderhausen am Berghauser Hof und das der Gartenfreunde in der Graslake. Beide haben ihre Osterfeuer in diesem Jahr bereits abgesagt. Zur aktuellen Lage teilte die Stadtverwaltung mit: Wegen der Corona-Krise werden mit Blick auf die Coronaschutzverordnung zum Schutz der Bürger in diesem Jahr keine öffentlichen Osterfeuer stattfinden.

Gevelsberg

Nachdem schon alle öffentlichen Osterfeuer durch die Veranstalter abgesagt wurden, hat die Stadtverwaltung in Gevelsberg entschieden, dass auch keine privaten Osterfeuer mehr stattfinden dürfen. In vielen Haushalten war es eine liebgewonnene Tradition geworden, sich gemeinsam mit Verwandten, Freunden und Nachbarn am Osterwochenende um ein im Garten aufgeschichtetes Osterfeuer zu versammeln. Von der Regelung betroffen sind auch die Feuer, die der Ordnungsbehörde bereits angezeigt worden sind – laut Stadt insgesamt 85.

Bürgermeister Claus Jacobi betont: „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen und doch müssen wir in der aktuellen Lage den Gesundheitsschutz über die Brauchtumspflege stellen. Das Zusammentreffen größerer Menschengruppen stelle in diesem Jahr ein zu großes Risiko für alle Bürgerinnen und Bürger dar und spreche gegen die Bemühungen, die alle so vorbildlich in den letzten Wochen durchhielten. Ebenfalls entscheidend: Vor jedem angemeldeten Osterfeuer bedarf es Kontrollen der Feuerstellen durch das Personal der Ordnungsbehörde und der heimischen Feuerwehr. „Gerade die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr und die Mitarbeiter der Abteilung ,Allgemeine Ordnungsangelegenheiten’ arbeiten momentan mit Hochdruck in enger Abstimmung mit den übergeordneten Behörden für unser aller Gesundheitsschutz“, so der Bürgermeister. Er bittet um Verständnis dafür, dass er in der aktuellen Zeit niemanden gefährden möchte.

Ennepetal

In Ennepetal müssen Osterfeuer seit Jahren grundsätzlich bei der Stadt angemeldet werden und werden nur genehmigt, wenn es sich um öffentliche Brauchtumsfeuer handelt. Da die NRW-Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus die Durchführung öffentlicher Veranstaltungen untersagt, kann es in diesem Jahr folglich keine Genehmigung geben. Einige Vereine hatten ihre Osterfeuer bereits abgesagt. Im vergangenen Jahr waren neun Osterfeuer in der Klutertstadt entzündet worden.