Ennepetal. Zwei Wochen nachdem die Klinik Königsfeld in Ennepetal aufgrund eines Corona-Falls geschlossen wurde, ist der Betrieb wieder aufgenommen worden.

Die Klinik Königsfeld hat am Donnerstag ihren Betrieb wieder aufgenommen. Die Reha-Einrichtung war Mitte März geschlossen worden, nachdem eine Therapeutin sich mit dem Coronavirus infiziert hatte (wir berichteten). Die Mitarbeiterin befindet sich momentan noch krank zu Hause.

„Wir haben heute die ersten 20 Patienten aufgenommen“, berichtete Klinik-Verwaltungsdirektor Norbert Köster auf Anfrage dieser Zeitung. In den nächsten Tagen sollen täglich jeweils weitere 15 bis 20 Patienten folgen, bis die Maximalzahl von 100 erreicht sei. Regulär verfügt die Klinik über 190 Betten, allerdings wird vorerst aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nur etwa die Hälfte davon belegt. Prinzipiell wird angestrebt, durch Reduzierung und Nachverfolgbarkeit von Kontakten im Falle einer Infektion nur einen Teil in Quarantäne zu schicken und nicht erneut die ganze Klinik schließen zu müssen.

Sicherheitsvorkehrungen verstärkt

Man habe die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verstärkt, erklärte Norbert Köster. Wie zuletzt auch schon werde bei jedem Patienten unmittelbar vor dessen Anreise telefonisch nachgefragt, ob Symptome bestehen, die auf eine Covid-19-Erkrankung hindeuten. „Wenn ja, dann muss Der- oder Diejenige zu Hause bleiben“, so der Verwaltungsdirektor. Darüber hinaus wird nun jeder bei der Aufnahme auf das Virus getestet. Patienten dürfen das Klinikgelände nicht verlassen und keinen Besuch empfangen. „Zwei sind daraufhin direkt wieder gefahren, weil sie sich nicht damit anfreunden konnten, dass sie über Ostern nicht abreisen dürfen“, erzählte Norbert Köster.

Klinik-Verwaltungsdirektor Norbert Köster.
Klinik-Verwaltungsdirektor Norbert Köster. © WP | Privat

Darüber hinaus würden Patienten beim Auftreten erster im Ansatz verdächtiger Symptome sofort in ihrem Zimmer isoliert und getestet, so Köster. Grundsätzlich müsse der Sicherheitsabstand eingehalten werden. Mitarbeiter und Patienten würden Mundschutz tragen und bei Therapien und Anwendungen werde Schutzkleidung getragen. In vielen Bereichen wie an der Info und an der Essensausgabe seien Plexiglasscheiben angebracht worden.

Reha-Betrieb eingeschränkt

Der Reha-Betrieb ist zurzeit eingeschränkt. So kann das Schwimmbad aufgrund erhöhter Ansteckungsgefahr nicht genutzt werden. Und das Freizeitangebot ist stark reduziert. Ausflüge finden nicht statt. „Es wird wohl auch keine E-Bike-Touren geben, weil dabei ja mehr als zwei Personen zusammenkommen“, meinte Norbert Köster.

Die Klinik habe zunächst Patienten aufgenommen, die aufgrund der Schließung ihre Reha hätten abbrechen müssen, so Köster. Ein großer Teil davon habe das dankend angenommen. Außerdem soll die Anschlussheilbehandlung für Patienten nach einer OP durchgeführt werden. Heilverfahren werden bis auf weiteres nicht durchgeführt, da diese verschoben werden können.

„Wir sind alle froh, dass wir wieder mit der Reha starten können“, betonte Norbert Köster. „Das war schon ein gruseliges Gefühl in der leeren Klinik.“