Schwelm. „Vi alle sitt Schwelm“ heißt das Heimatfestmotto 2020. Es stammt von Ute Hufnagel. Kurios: Werner Komischke hatte das selbe Motto eingereicht.

Das Schwelmer Heimatfest zeichnet sich nicht zuletzt durch das Heimatfestmotto aus. Jährlich wird darum gebeten, Vorschläge einzusenden. Aus allen Einsendungen werden von der Dachorganisation der Schwelmer Nachbarschaften (Dacho) die Besten ausgewählt. Aus dieser Auswahl stimmen die Nachbarschaften danach ab. In diesem Jahr wurden 102 Vorschläge eingesandt. „Vi alle sitt Schwelm“ heißt das Gewinnermotto in diesem Jahr (wir berichteten). Die Dacho verkündete, das Motto stamme von Ute Hufnagel. Ein Einsender war in dem Moment der Verkündung wohl etwas verdutzt.

Werner Komischke, der Jahr für Jahr seine Ideen einsendet und schon oft der Name hinter dem Gewinnermotto war, hatte genau dieses Motto ebenfalls abgegeben. Wie sich herausstellte, hatte es eine Dublette gegeben.

Sowohl Ute Hufnagel als auch Werner Komischke haben das Motto „Vi alle sitt Schwelm“ abgegeben. Werner Komischke ist enttäuscht, bei der Bekanntgabe nicht erwähnt worden zu sein. Das Problem sei nicht, dass er nicht gewonnen hätte, sondern es ginge um die Berichterstattung der Dacho. Er beteilige sich Jahr für Jahr, und nun würde die Tatsache, dass er das Motto ebenfalls eingesandt hat, einfach unter den Tisch fallen gelassen. Das fand Werner Komischke so nicht in Ordnung.

Dacho will beide erwähnen

„Unser Ziel ist es, das Heimatfest zu feiern“

Findet das Schwelmer Heimatfest 2020 angesichts der Corona-Situation überhaupt statt, und falls ja, in welcher Form?

Eine Antwort darauf kann es zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben. „Alles steht und fällt mit den Verordnungen. Wir müssen warten, wie es nach dem 19. April weitergeht“, erklärte Christiane Sartor, Vorsitzende der Dacho, der Dachorganisation der Schwelmer Nachbarschaften.

Zum Verständnis: Bis zum 19. April greifen die verschärften Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Bund, Land und auch die Kommunen wollen kurz vor diesem Tag entscheiden, wie es anschließend weitergeht.

„Unser Ziel ist es natürlich, das Heimatfest zu feiern. Dafür geben wir alles“, sagt Christiane Sartor. Ob das am ersten September-Wochenende uneingeschränkt möglich sein wird und in welcher Form gefeiert werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen.

„Das ist momentan sehr schwer für uns. Doch damit sind wir nicht alleine. Aktuell ist es schwer für alle“, so die Dacho-Vorsitzende.

Sein Frust hat sich allerdings schon wieder etwas gelegt. Christine Sartor, erste Vorsitzende der Dacho, erklärte, sie wollen Werner Komischke bei der noch bevorstehenden Ehrung ebenfalls ehren und auf die Dublette hinweisen. Werner Komischke wiederum versicherte, er wolle der Dacho-Vorsitzenden auch gar nicht unterstellen, ihn absichtlich nicht genannt zu haben. Christiane Sartor sei auch bereits auf ihn zugekommen und habe ihm versichert, sich dahingehend zu berichtigen und ihn auch zu erwähnen. Die Dacho-Vorsitzende erklärt im Gespräch mit dieser Zeitung aber auch: „Es wird so gehandhabt, dass bei zwei gleichen Einsendungen der Vorschlag gewinnt, der zuerst eingesandt wurde“.

Werner Komischke erinnert sich, dass schon einmal vor einigen Jahren ein Motto gewonnen hatte, das doppelt eingesandt wurde. Im Jahr 2008 hatten sowohl Werner Komischke als auch die Curanum-Seniorenresidenz am Ochsenkamp das Motto „Nu schlött es 13“ eingesandt. Damals seien beide Ideengeber geehrt worden.

Königreich Möllenkotten

Werner Komischke ist seit 1962 in der Nachbarschaft Möllenkotten, genau genommen heißt sie Königreich Möllenkotten und wurde nach eigenen Angaben der Nachbarschaft im Jahre 1935 gegründet. Im gleichen Jahr nahm sie bereits am Kirmesfestzug, unter dem Motto „Frögger un van Dage“, teil. Über viele Jahre hat sich Werner Komischke im Heimatfest-Geschehen engagiert.

Heute ist er nicht mehr aktiv. Trotzdem oder gerade deshalb gibt er immer fleißig Vorschläge ab. Er erzählte: „Ich kann noch Platt sprechen, da ich es schon früh in meinem Elternhaus gelernt habe“. Zuhause wird allerdings Hochdeutsch gesprochen, da seine Frau nicht mehr Platt sprechen könne, so Komischke.

Heimatfest-Sticker

Kreisrund wie das Riesenrad, mit 13 roten Punkten stellvertretend für jede Nachbarschaft: So sieht der Heimatfest-Sticker 2020 aus.

 Zum Anstecken schön: Der Nachtwächter vor dem Riesenrad     
 Zum Anstecken schön: Der Nachtwächter vor dem Riesenrad     © Privat

Festgelegt auf das Motiv hat sich die Förderinitiative Schwelmer Heimatfest e.V bei ihrer Jahreshauptversammlung, die noch vor der Zeit der Corona-Einschränkungen stattfand. Christa Wolff, Marketingleiterin der Förderinitiative, hatte zwei von ihr kreierte Formen des neuen Stickers in Form einer Krone und eines Riesenrades vorgestellt. Die Mehrheit der anwesenden Personen entschied sich für den runden Sticker in der Farbe beige in Form eines Riesenrades. Der auch bei Sammlern beliebte Sticker wird nun produziert und später an alle Interessierte verkauft. Üblicherweise startet der Verkauf mit dem Maibaum-Aufstellen am 1. Mai auf dem Bürgerplatz. Ob das in diesem Jahr wegen der Corona-Situation auch so sein wird, ist noch offen.

Der 2. Vorsitzende der Förderinitiative, Horst Beckenhusen, stellte außerdem die neu angeschaffte Logotafel mit den aufgeführten Logopartnern der Förderinitiative vor. Sie soll nun ihren Platz bei den einzelnen Veranstaltungen und Events der Nachbarschaften finden.

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Der 1. Vorsitzende Jochen Tewes dankte allen anwesenden Obernachbarn und deren Vertreter, der Dacho, den Förderern und Logopartnern sowie allen Sponsoren für deren Unterstützung