Gevelsberg. Gevelsberger Schüler begrüßen die Entscheidung, die Abitur-Prüfungen in NRW stattfinden zu lassen. Sie sehen aber auch Nachteile.

So haben sich die Schüler die Abiturphase wohl nicht vorgestellt. Drei Wochen vor dem regulären Unterrichtsende schlossen die Schulen. Für das Schulministerium NRW stellte sich die Frage, ob die Prüfungen überhaupt stattfinden können. Die Antwort lieferte die Landesregierung schließlich mit ihrer Entscheidung am Mittwoch. Trotz Coronavirus’ sollen die diesjährigen Abiturienten geprüft werden. Das allerdings drei Wochen später, wie am Freitag bekannt wurde. Schüler des Gevelsberger Gymnasiums berichten, wie sie sich trotz der Unsicherheit vorbereitet haben und wie die Entscheidung der Politik bewerten.

Vorbereitung erschwert

Mick Steffens besucht die zwölfte Klasse des Städtischen Gymnasiums in Gevelsberg. Er befürwortet die Entscheidung, dass das Abitur stattfindet. „Wir waren acht Jahre auf der Schule, da will man am Ende auch das Abitur schreiben und es dann in der Tasche haben“, so Steffens. Trotzdem sieht er auch Probleme und Nachteile. Die Umstände, unter denen das Abitur stattfindet, findet er nicht gut. „Das Virus soll eingedämmt werden, ich kann mir nicht vorstellen, dass man das in den Prüfungen sicherstellen kann“, erklärt der Schüler. Außerdem berichtet er, dass die Unsicherheit, ob das Abitur stattfindet, ihm die Planung der Vorbereitung erschwert hat. In der Verschiebung der Prüfungstermine sieht Steffens einen Vorteil, da sich dadurch auch die Vorbereitungszeit verlängert.

Zeugnisse bis 27. Juni

Das Schulministerium NRW hat entschieden, dass das Abitur stattfinden soll. Die Prüfungen wurden verschoben, somit verlängert sich die Vorbereitungszeit für Abiturienten.

Der Prüfzeitraum für die schriftlichen Klausuren ist nun vom 12. Mai bis zum 25. Mai. Die Abiturzeugnisse sollen trotzdem spätestens bis zum 27. Juni ausgegeben werden.

Auch Hendrik Zappe, der Schülersprecher des Gymnasiums, macht in diesem Jahr sein Abitur. Auch er findet die Entscheidung des Ministeriums richtig. Zur Möglichkeit des Durchschnittsabiturs, bei dem nur die Noten der vergangenen vier Halbjahre zur Bewertung herangezogen werden würden, sagt er: „Das ist eine schwierige Alternative. Gerade Schüler, die sich im Abitur noch verbessern wollen, sollten die Möglichkeit bekommen, die Klausuren abzulegen.“ Trotzdem stellt sich Zappe die Einhaltung der Vorgaben des Infektionsschutzes schwierig vor.

Regulär sollten am 21. April die ersten Prüfungen abgelegt werden. Die letzten Klausuren hätten dann am 5. Mai stattgefunden. Wegen der Corona-Krise beginnen die Prüfungen nun erst am 12. Mai.

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Das Ministerium erklärt in einer Pressemitteilung, dass die Verschiebung durch die aktuelle Entwicklung für geboten und angemessen gehalten wird. Durch die Festlegung dieser Termine gebe das Ministerium den Schülern Planungssicherheit. Dadurch sei für faire Bedingungen gesorgt.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sagte in einer Pressekonferenz außerdem: „Die Prüfungen werden selbstverständlich unter besonderer Berücksichtigung des Infektionsschutzes stattfinden. Die Gesundheit unserer Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler hat für uns oberste Priorität.“