Ennepetal. Gerade einmal ein Jahr besteht der Verein „Voerderleben“. In dieser Zeit haben die Aktiven einiges bewegt. Und es gibt schon neue Ideen.

Der Frühling ist in Voerde eingezogen. Auf der Lindenstraße wurden vom Verein „Voerderleben“ die Blumenampeln wieder angebracht. Frühblüher lenken nun wie im vergangenen Blicke der Passanten auf sich. Paten werden auch wieder die Blumenampeln betreuen und mit Wasser versorgen. „Voerderleben“ hatte zum „Voerder Schwätzchen“ an den Brunnen im „Zönchen“ eingeladen, die Vereinsmitglieder und auch die Gäste bestückten dann gemeinsam in fröhlicher Aktion die Blumenampeln.

Aktiv Leerstände beseitigen

Leerstehende Geschäftsräume in Voerde – die soll es nicht mehr geben. Der Verein „Voerderleben“ will sich mit unkonventionellen Mitteln und in Zusammenarbeit mit der Stadt Ennepetal einbringen und Vermieter und interessierte Geschäftsleute zusammenbringen. Vorsitzende Bianca Herberg spricht von einem „aktiven Leerstandsmanagement“. Erste Gespräche seien schon mit der Stadt geführt.

„Wir wollen nicht nur eine Bestandsaufnahme, sondern aktiv agieren, das heißt, Vermieter und interessierte Geschäftsleute zusammenbringen, Hilfestellung geben.“ Sie könne sich vorstellen, dass Vermieter eine gewisse Zeit mit der Miete den Geschäftsleuten entgegenkommen, um ihnen einen leichteren Start zu ermöglichen. „Die Gesamtsituation Voerdes wird dadurch verbessert“, meint Herberg und ist sich sicher, dass das dörflich geprägte Voerde im Standortwettbewerb durchaus punkten kann.

Wie schön Voerde und Umgebung sind, das soll ein Kalender für das Jahr 2021 zeigen. „Voerderleben“ ruft alle Hobbyfotografen zu einem Fotowettbewerb auf. Die schönsten zwölf Fotos sollen in dem Monatskalender veröffentlicht werden. Wie die Vorsitzende sagt, werden die Wettbewerbsbedingungen noch erstellt. Fotodateien können aber gerne schon jetzt per E-Mail an Voederleben@gmx.de geschickt werden.

Bianca Herberg, die umtriebige Vorsitzende des jetzt ein Jahr bestehenden Vereins „Voerderleben“, erklärte im Gespräch mit dieser Zeitung die Philosophie, die dahinter stecke: „Alle sollen bei uns mitmachen können und Spaß dabei haben.“ „Lebendige Dorfkultur“ nennt die Vorsitzende das und plaudert über die weiteren Vorhaben des Vereins, der mittlerweile schon 180 Mitglieder habe. „Die Weihnachtsbeleuchtung und der ,Voerder Adventszauber’ rund um die Johanneskirche haben uns einen regelrechten Mitgliederschub gegeben“, erzählt Bianca Herberg und sagt sofort: „Auch in diesem Jahr gibt es wieder den ,Adventszauber’ (5. und 6. Dezember), und die so gut angekommene weihnachtliche Beleuchtung wird höchst wahrscheinlich sogar erweitert.“

Glockenfest und kulinarischer Markt

Schon im Laufe des Jahres wird auf dem Kirchplatz im Herzen Voerdes gefeiert: das Glockenfest. Die sich noch in der Glockengießerei im Siegerland in Arbeit befindlichen neuen Glocken für die Evangelische Johanneskirche sollen mit einem Fest empfangen werden. Das Datum liege noch nicht fest. Wahrscheinlich im September lädt „Voerderleben“ zum „kulinarischen Markt“ ein, kündigte die Vorsitzende weiter an.

Schon jetzt mache sich der Verein Gedanken um das von Bethel erstellte „Haus an der Kirche“, in dem Menschen mit psychischen Erkrankungen oder seelischen Behinderungen neue Lebenschancen bekommen sollen. „Bei Fertigstellung des Hauses im kommenden Jahr werden wir die Bewohner willkommen heißen“, sagt Bianca Herberg an. Titel der Veranstaltung: „Voerde wird bunt“.

JHV verschoben

Eigentlich hatte „Voerderleben“ für den morgigen Freitag, 20. März, im Hotel-Restaurant „Rosine“ die erste reguläre Jahreshauptversammlung nach der Vereinsgründung geplant.

Aufgrund der Corona-Pandemie hat der Vorstand die Versammlung aber bereits abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben.

Der von Bianca Herberg und Bianca Rudloff (2. Vorsitzende) geführte Verein bewerbe sich um die EN-Krone der AVU und auch um den vom Ennepe-Ruhr-Kreis ausgeschriebenen Heimatpreis. Bianca Herberg ist davon überzeugt, dass der Verein „neuen Schwung“ ins Voerder Leben gebracht habe und noch bringen werde. „Wir wollen möglichst viele Voerder ansprechen. Sie alle können mitmachen. Die Menschen hier wissen, dass wir nicht nur reden, sondern auch machen“, sagt sie und verweist auf den „Weihnachtszauber“. „Den Weihnachtsmarkt haben wir mit einem kleinen Budget gut hinbekommen. Auf der Bühne traten keine Stars auf. Aber es gab ein Mitmachkonzert, Geschichten wurden vorgelesen und ein Chor des Hauses am Steinnocken trat auf. Später hörten wir immer wieder von Besuchern, wie schön es doch gewesen ist“. Nachhaltig sei der Markt auch verlaufen. „Statt Plastikbecher gab es Tassen“, erzählt die Vorsitzende und lobt dabei die gute Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde.

Gegründet wurde der Verein „Voerderleben“ am 30. Januar 2019. Am 18. April war er schon offiziell im Vereinsregister eingetragen. Da hatte die Arbeit für ein schönes Voerde längst begonnen.