Redaktionsleiter Stefan Scherer zu dem angekündigten Rückzug von Wieland Rahn in der Gevelsberger CDU.

Dieses Tischtuch scheint endgültig zerschnitten, eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Wieland Rahn auf der einen sowie Dr. Babett Bolle und Hans-Günther Adrian auf der anderen Seite für die Zukunft scheint ausgeschlossen. Durch die öffentliche Distanzierung des Bürgermeisterkandidaten Felix Keßler von dem CDU-Partei- und Fraktionsvize und die breite Rückendeckung, die er dafür von seinen Unterstützern bekommen hatte, war ohnehin klar, dass der Wahlkampf mit der Personalie Rahn in dem Bündnis nicht zu bestreiten ist.


Wieland Rahn ist mit Sicherheit einer der Gevelsberger, die am meisten polarisieren und ist bei vielen nicht gut gelitten. Bereits unmittelbar nach der vergangenen Kommunalwahl wurde aus den CDU-Reihen gemutmaßt, ohne den streitbaren Immobilienmakler an vorderster Front hätte die Union nicht das schlechteste Ergebnis ihrer Gevelsberger Geschichte eingefahren.


Diese Last ist nun – zumindest bis zur Wahl – von den Bündnispartnern genommen. Klar ist damit aber auch, dass Wieland Rahn und seine Alleingänge fortan nicht mehr als Entschuldigung gelten dürfen. Die CDU und ihre Bündnispartner sind nun gefordert, sich mit Felix Keßler an der Spitze auf die inhaltliche Ebene der Politik zu begeben. Mit der Emanzipation vom lange Zeit partei- und fraktionsintern übermächtig erscheinenden CDU-Politiker haben Keßler und seine Mitstreiter bei einigen Gevelsbergern gewiss Pluspunkte gesammelt. Nun liegt es an ihnen, zu zeigen, dass dieser Schritt auch der richtige war, um eine echte Alternative für die Wähler zur SPD zu werden.