Ennepetal. Die Radfahrerin, die auf der Kölner Straße von einem herabstürzenden Baum erfasst wurde, hat sich dabei mehrere Brüche im Gesicht zugezogen.
Dramatischer Zwischenfall am Dienstagmorgen auf der Kölner Straße: Mitten im Berufsverkehr ist eine 15 bis 20 Meter hohe Eiche vom Hang gegenüber dem Edeka-Supermarkt runter auf die Kölner Straße gestürzt. Wie durch ein Wunder wurde kein Fahrzeug getroffen. Weniger Glück hatte eine Radfahrerin: Sie wurde vom niederfallenden Baum erfasst und dabei schwer verletzt.
Um 6.24 Uhr ging bei der Rettungsleitstelle der Notruf ein. „Unwetterhindernis auf dem Gehweg“ lautete das Alarmierungsstichwort, mit dem die Kräfte der hauptamtlichen Wache der Feuerwehr Ennepetal zur Kölner Straße ausrückten. Erst vor Ort zeigte sich das ganze Ausmaß des dramatischen Vorfalls. Die Eiche war mitsamt ihrer Wurzel aus dem Erdreich gerissen, geradewegs in Richtung Kölner Straße umgestürzt und lag quer über den Gehweg und über die gesamte Fahrspur in Fahrtrichtung Schwelm. Erst beim Eintreffen stellte sich für die Rettungskräfte heraus, dass es auch eine verletzte Person gab, die dringend versorgt werden musste.
Mehrere Brüche im Gesicht
Eine 51 Jahre alte Hagenerin war gerade mit ihrem Fahrrad in Richtung Schwelm unterwegs, als sie von der herabstürzenden Eiche erfasst wurde. Als die Rettungskräfte eintrafen, hatte ein Passant die schwer verletzte Frau schon aus dem Gefahrenbereich geborgen. Die Radfahrerin wurde mit mehreren Brüchen im Gesicht erst ins Krankenhaus transportiert und von dort wenig später weiter in eine Spezialklinik für Gesichtschirurgie verlegt. Über ihren aktuellen Zustand liegen keine Informationen vor.
Der Zwischenfall ereignete sich nicht nur auf einer der Hauptverkehrsachsen, sondern mitten im morgendlichen Berufsverkehr. Die Polizei musste die Kölner Straße zwischen der Zufahrt zum Lidl-/Edeka-Parkdeck und der Einmündung Voerder Straße während des Rettungseinsatzes und für die Beseitigung des Baumes immer wieder komplett sperren. Nur phasenweise konnten die Fahrzeuge einspurig an der Einsatzstelle vorbeirollen. Der Verkehr staute sich am Morgen teils kilometerweit, u.a. bis Altenvoerde. Erst um 11 Uhr konnte die Polizei die Kölner Straße wieder uneingeschränkt freigeben.
Der Einsatz dauerte deshalb so lange, weil die Baumkrone zum Teil auf die Oberleitung der städtischen Straßenbeleuchtung gefallen war und sie massiv herunterdrückte. Die Oberleitung stand dadurch enorm unter Spannung, und ein Durchsägen der Äste hätte für die Einsatzkräfte der Feuerwehr lebensgefährlich werden können. Außerdem bestand die Gefahr, die Straßenbeleuchtung dadurch massiv zu beschädigen. Aus diesem Grund entschieden sich die Stadtbetriebe Ennepetal dafür, eine Spezialfirma aus Hagen herbeizurufen.
Zur möglichen Ursache
Über die mögliche Ursache liegen keine belastbaren Aussagen vor.
Die Einsatzkräfte vor Ort schätzten jedoch, dass es am regenreichen Wetter der vergangenen Tage liegen könnte. Der Boden in Hanglage sei aufgeweicht gewesen.
Die Feuerwehr war mit drei Fahrzeugen und sieben Kräften der hauptamtlichen Wache und des Löschzuges 1 im Einsatz, die Polizei mit vier Fahrzeugen.
Die Spezialisten rückten mit zwei ausreichend großen Steigerfahrzeugen an, mit deren Hilfe die Leitung so fixiert und gesichert wurde, dass die Eiche letztlich Stück für Stück zersägt werden konnte. Auch dies war nur unter großer Vorsicht und im gekonnten Zusammenspiel von Feuerwehr und Spezialfirma möglich.
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Die umgestürzte Eiche stand auf einem privaten Grundstück und ist von dort auf die öffentliche Straßenfläche gestürzt. Die von dort beseitigten Baumreste sind bereits entsorgt. Der Eigentümer des Privatgrundstückes soll nach Angaben der Einsatzkräfte noch am Dienstag eine Firma beauftragt haben, auch die Baumreste auf seinem Grundstück zu beseitigen.