Schwelm. Eltern-Taxis gefährden die Kinder an der Grundschule St. Marien Schwelm. Im Sommer wird die Straße ausgebaut und sicherer gemacht.

Jeden Tag das gleiche Spiel: Park-Chaos an der Grundschule St. Marien: Die Elterntaxis fahren über den Bürgersteig und gefährden die Kinder anderer Eltern. Sowohl die Schule als auch die Mütter und Väter sorgen sich um die Gesundheit der Kinder und die Schulpflegschaft fordert bauliche Maßnahmen wie das Setzen von Pfosten und das Anbringen von Ketten, damit das Parkchaos ein Ende hat.

„Ignoranz der Eltern“

Im Sommer soll die Jahnstraße ausgebaut werden. Dann wird auch der Bürgersteig baulich sicherer gemacht. 
Im Sommer soll die Jahnstraße ausgebaut werden. Dann wird auch der Bürgersteig baulich sicherer gemacht.  © WP | Bernd Richter

Das Thema schlug auch im jüngsten Jugendhilfeausschuss auf: Die Verkehrssicherheit sei vor der Grundschule nicht gegeben, „durch Ignoranz der Eltern“, wie Bernward Völkel, als beratendes Mitglied für die Kath. Kirche in dem Gremium, anmerkte. Ob das Ordnungsamt nicht etwa versuchen könne, dem Hol- und Bring-Dienst Herr zu werden. „Das Ordnungsamt kann nicht überall sein“, gab Ralf Schweinsberg, Beigeordneter der Stadt, zu bedenken, und hoffte auf die Einsicht der Eltern.

Die Schulwegsicherung ist ein Dauerthema – auch in der Grundschule an der Jahnstraße. Bereits im September 2010 gab es dort einen Aktionstag „Zu Fuß zur Schule“. Viel geändert hat sich in den Jahren nicht. Im Oktober 2019 hatte die Elternpflegschaft der Kath. Grundschule St. Marien das Thema erneut aufgenommen und sich mit einem Brief hilfesuchend an die Stadt gewandt. Der Inhalt: Die Mütter und Väter fordern einen sichereren Zugang ihrer Kinder in das Schulgebäude. Wenn es nach der Elternpflegschaftsvorsitzenden Melanie Rüter geht, sollen Pfosten auf dem Bürgersteig dort das Halten und Parken für Eltern-Taxis unmöglich machen. „Die Kinder wissen besser Bescheid als die Eltern. Uns ist aber auch das gute Verhältnis zu den Nachbarn wichtig und deshalb sollen keine Einfahrten zugeparkt werden“, sagt Melanie Rüter.

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Die Mühlräder von Verwaltungen mahlen langsam. Erst ein Erinnerungsschreiben am 15. Januar 2020 bewirkte eine Reaktion seitens der Stadt. Ist der Ärger der Eltern über die späte Redaktion auch verständlich, letztendlich ist das Ergebnis entscheidend. Diese Redaktion hat sich im Rathaus über den Stand der Dinge erkundigt. Das Ergebnis: Bis zum Sommer verspricht die Stadt Abhilfe. Die Jahnstraße soll ausgebaut werden. „Eine Woche vor den Sommerferien sollen die Arbeiten beginnen. Die Arbeiten erfolgen im Zuge einer Ausbaumaßnahme“, sagt Heike Rudolph, Pressesprecherin der Stadt, auf Nachfrage dieser Zeitung. Im Zuge dieser Maßnahme, für deren Realisierung 199.000 Euro im Haushalt eingeplant sind, soll auch die aus Sicht der Eltern bestehende Sicherheitslücke geschlossen werden. Ob die Gehwege mit Pfosten sicherer gemacht würden, sei ein Abwägungsprozess. „Es wird in geeigneter Weise eine Maßnahme geben“, lässt sich Ralf Schweinsberg, Beigeordneter, zitieren.

Bis zum Ende der großen Ferien soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein. Das Bauprojekt wird gerade ausgeschrieben. Nur am Rande: An den Kosten für den Straßenausbau werden die Anlieger nach dem Kommunalabgabengesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (KAG) anteilig beteiligt.

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Vor der Katholischen Grundschule St. Marien in der Jahnstraße im Möllenkotten herrscht absolutes Halteverbot.

Auf Anraten der Schule bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zum Lidl-Parkplatz an der Oelkinghauser Straße. Von dort aus führt ein Fußgängerweg zur Schule, die in knapp 100 Metern Entfernung liegt. Darauf hat man sich geeinigt, um den Schulweg sicherer zu machen.