Ennepetal. Die Volkshochschule EN-Süd hat in Ennepetal ab sofort einen zentralen Standort - die ehemaligen Räume der Stadtbücherei im Haus Ennepetal.
Die Volkshochschule Ennepe-Ruhr-Süd hat in Ennepetal ab sofort einen zentralen Standort. Die Bildungseinrichtung ist in die ehemaligen Räume der Stadtbücherei im Haus Ennepetal gezogen. In dem Zuge konnten die bisher genutzten Räume in der Harkortschule und an der Südstraße aufgegeben werden. „Mit Fachräumen sind wir hier jetzt so stark wie in keiner anderen Stadt, nicht einmal in Gevelsberg im Bürgerzentrum“, freut sich VHS-Direktor Achim Battenberg über die neu gewonnenen Möglichkeiten. Erstmals hat die VHS nun auch einen eigenen Kochraum, in dem künftig Kochkurse angeboten werden können.
Nachdem feststand, dass die Stadtbücherei zum Marktplatz ziehen wird, bemühte sich die Stadt um eine Nachnutzung für die freien Räume. Kein einfaches Unterfangen, denn das Haus Ennepetal wird abgerissen, nach aktuellem Stand im Jahr 2024. Fast gleichzeitig hatte aber die VHS ein Raumproblem: Die bisherigen Räume im Harkortschulgebäude wurden für den Ausbau des Offenen Ganztags der Katholischen Grundschule benötigt. Bürgermeisterin Imke Heymann schlug Achim Battenberg darauf hin den Umzug ins Haus Ennepetal vor. Die dortigen Räume seien immerhin für vier bis fünf Jahre nutzbar, meint sie. „Es ist schön, dass jetzt alles fokussiert ist an einem Platz.“ Denn auch den Kreativraum an der Südstraße gab die VHS auf.
Ohnehin war bereits geplant, dass die VHS in einen Ersatzbau für das Haus Ennepetal (die vorläufigen Pläne sehen ein neues Mehrgenerationenhaus und ein separates Veranstaltungszentrum vor) integriert werden sollte. Die angeschaffte Einrichtung könne problemlos an einem anderen Standort genutzt werden, so Achim Battenberg.
Wer die Bücherei kannte, wird den Bereich kaum wiedererkennen. Die alte Einrichtung mit dem Teppich aus den Anfangstagen des 1978 eröffneten Hauses Ennepetal wurde herausgerissen, Zwischenwände wurden eingezogen, neue Böden verlegt, Wände gestrichen und neues Mobiliar wurde angeschafft. „Wir mussten Tabula rasa machen“, erklärt Florian Englert, Geschäftsführer Kluterthöhle und Freizeit GmbH & Co. KG, die das Haus Ennepetal betreibt. Neben der Inneneinrichtung ist auch die Elektrik neu. „Es wurden etwa drei Kilometer Kabel für Licht, Strom und Netzwerk verlegt, dazu 200 Schalter, Steckdosen und Netzwerkanschlüsse“, so Englert. Ein halbes Jahr dauerten die Arbeiten.
Achim Battenberg und die für die VHS zuständige Abteilungsleiterin der Stadt, Bianca Euteneuer, erläutern, was die neue VHS-Heimat zu bieten hat: Das Foyer wird zum Marktplatz mit kleinem Bistro – das man wie in Gevelsberg selbst betreiben will. Der Bereich soll zudem für Ausstellungen der Kunstkurse genutzt werden. Einen großen Kreativraum gibt es, einen Raum der Gesundheit für Yoga etc., einen Konferenzraum, der auch als Essraum für Kochkurse dienen kann, und einen speziell ausgestatteten Raum für die Familienpflegeausbildung. Hinzu kommen drei unterschiedlich große Seminarräume, Service- und Technikräume sowie Büros. Alle sind mit den Namen der Ennepetaler Stadtteile versehen worden.
Etwa 250.000 Euro investiert
Besonders freut sich Achim Battenberg über die Küche, die mit vier Induktionskochfeldern, vier Backöfen und einer Industriespülmaschine ausgestattet ist und von der Holzwerkstatt mit IKEA-Möbeln selbst gestaltet wurde. „Wir haben noch nie ein eigenes Kochstudio gehabt“, betont der Direktor. Bisher sei man immer nur in Schulküchen zu Gast gewesen.
Es ist noch einiges zu tun, doch erste Kurse finden schon statt. „Wir haben die Räume aber noch nicht für dieses Semester eingeplant“, sagt Achim Battenberg. Nach der Sommerpause soll die neue VHS-Heimat voll genutzt werden. Geplant ist, dass wochentags von 8 bis 15 Uhr jemand von der VHS-Verwaltung anwesend ist. Auch er selbst und seine Stellvertreterin Iris Baeck würden an einzelnen Tagen in der Woche in Ennepetal arbeiten, so Battenberg.
Etwa 250.000 Euro hat die Kluterthöhle und Freizeit GmbH in den Umbau der 1000 Quadratmeter investiert. Das Geld wird über die Miete, die die Stadt zahlt, zurückfließen. Der Mietvertrag läuft bis zum 31. Dezember 2023, kann aber bis zum tatsächlichen Abrisstermin für das Haus verlängert werden.