Redaktionsleiter Stefan Scherer hat eine klare Meinung zum politischen Beben in der Stadt Gevelsberg.
Angriff oder Rückzug – das waren die beiden Alternativen die Felix Keßler hatte, um nicht derart zwischen die Fronten zu geraten, dass die Parteistreitigkeiten seiner Unterstützer ihn in einen vollkommen aussichtslosen Wahlkampf geführt hätten. Der 38-Jährige entschied sich dagegen, die Kandidatur aufzugeben und machte aus seiner Sicht Wieland Rahn als denjenigen aus, der für das Chaos verantwortlich ist.
Es zeugt von Mut, sich derart klar zu positionieren und den stellvertretenden Partei- und Fraktionsvorsitzenden seiner größten Unterstützerpartei vor die Tür zu setzen. Dass er dabei Rückendeckung von den Freien Wählern, FDP sowie den Grünen erhält, überrascht nicht. Die führenden Köpfe der politischer Gruppierungen waren noch nie große Anhänger des Immobilienmaklers und seiner politischen Vorstellungen.
Doch kehrt jetzt tatsächlich Ruhe ein? Wird Rahn nach mehr als 20 Jahren die politische Bühne räumen? Falls nicht, scheint eine Versöhnung allerdings kaum möglich. Und Felix Keßler macht gleich zu Beginn des Wahlkampfs klar, dass er die Konfrontation genau so wenig scheut wie unangenehme Entscheidungen zu treffen.