Redaktionsleiter Stefan Scherer hat eine klare Meinung zu Hygieneregeln und Begrüßungsritualen.
Ich bin sehr dafür, mit Blick auf Corona nicht in vollkommene Panik zu verfallen. Hamsterkäufe von Toilettenpapier sind aus meiner Sicht übertrieben. Wenn sich die Menschen an einfache Hygieneregeln halten, ist schon viel Gefahr gebannt.
Was mich hingegen erschreckt, sind Nachrichten über Todesfälle, in denen zur Beruhigung herangezogen wird: „Der Patient hatte eine Vorerkrankung.“ Diese Risikopatienten leben mitten unter uns – vom Kind bis zum Senior. Und aus unterschiedlichen Gründen hat das Virus extrem gute Chancen, genau sie zu töten. Und die meisten von ihnen wissen, dass eine Infektion ihr Leben in erheblichem Maße bedroht.
Daher halte ich es um so wichtiger, sich an die Hygieneregeln zu halten und keine Hände mehr zu schütteln, um zu zeigen, dass wir auch an dieser Stelle an die Wehrlosen in der Gesellschaft denken. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Menschen auch ohne Begrüßungsritual mit Körperkontakt mögen. Eine gute Chance für die Politiker, die im Wahlkampf tausende Hände schütteln, mit gutem Beispiel voran zu gehen.