Redaktionsleiter Stefan Scherer kommentiert die Betriebseinstellung der Knochenmühle in Schwelm.
Die Quasi-Schließung der Knochenmühle ist ein Beweis dafür, dass sich Beharrlichkeit auszahlt, dass bürgerschaftliches Engagement am Ende doch eine Verbesserung herbeiführt. Hätten sich insbesondere die Gevelsberger nicht seit Jahrzehnten immer und immer wieder lautstark und an den offiziellen Stellen über den widerlichen Verwesungsgestank beschwert, der durch ihre Stadt zog, wäre das Gevelsberger Rathaus wohl nicht so aktiv geworden.
Hätte Bürgermeister Claus Jacobi nicht eine Mitarbeiterin mit dem Beschwerdemanagement beauftragt und damit, dem Ennepe-Ruhr-Kreis diese Beschwerden konsequent weiterzuleiten und Überprüfungen zu fordern, wäre der Kreis ebenso wie die Stadt Schwelm wohl nicht so aktiv geworden. Dann wären auch die ganzen Unzulänglichkeiten und Verstöße in diesem Maße nie aufgefallen. Das Pack-Ende, um dem Gestank Herr zu werden, hätten die Behörden nicht gehabt.
Fast 70 Jahre wussten die Gevelsberger nicht, wie ein kompletter Sommer ohne Knochenmühle riecht. Das wird sich jetzt ändern – dank mutiger Bürger, die sich über Jahrzehnte beharrlich und sachlich gegen den Gestank engagiert haben.