Schwelm. „Vi alle sitt Schwelm“ lautet das Motto für das Schwelmer Heimatfest 2020. Der Vorschlag stammt von Ute Hufnagel.
Die Dacho hat das Motto für das Heimatfest 2020 gewählt. Unter 102 Vorschlägen entscheiden sich die Obernachbarn für „Vi alle sitt Schwelm“. Doch schön der Reihe nach. Der Spannungsbogen bleibt gewahrt.
Die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung der Schwelmer Dacho, der Dachorganisation der Schwelmer Nachbarschaften, weist zuvor noch sieben weitere wichtige Punkte auf. Die Obernachbarn und ihre Stellvertreter sind allesamt im Blaukittel mit rotem Halstuch erschienen, einige Ehrenhalstuchträger und andere Ehrengäste sind gekommen. Auch Ehrenobernachtwächter Christian Fasel ist da. Nur Krißjan fehlt, aber Kaal richtet herzliche Grüße von ihm aus.
Gedenken der Verstorbenen
Zu Beginn verliest Christiane Sartor die Namen der insgesamt zehn verstorbenen Nachbarn, die sich jeweils mit ihren Fähigkeiten eingebracht haben. Vor allem erinnert sie an den am 8. Januar verstorbenen Klaus Peter Schmitz von der Nachbarschaft Aechte de Muer, dessen Lieder, Texte und heimatgeschichtlichen Bücher etwas ganz Besonderes waren. „Er brannte für die Nachbarschaft“, sagt die Dacho-Vorsitzende Sartor. Sie erinnert auch an Heinz Jorach von der Nachbarschaft Möllenkotten, der am 11. Februar verstarb. Jorach war viele Jahre als Schriftführer und von 1995 bis 1999 in Personalunion als 2. Vorsitzender und Festzugleiter in der Dacho aktiv.
Dass der Dacho-Vorstand viele Termine und Pflichten auch außerhalb des Heimatfestes hat, beweist der Jahresbericht, denn der umfasst drei eng beschriebene Seiten. Zusätzlich gibt es viele organisatorische Aufgaben. „Da kommt keine Langeweile auf“, sagt Christiane Sartor und die übrigen Vorstandsmitglieder nicken bestätigend. Der Kassenbericht belegt, dass die Dacho finanziell gut aufgestellt ist. Kassierer Jose Miguel Ordonez erinnert daran, dass die Dacho den 2019 gewonnenen, mit 5000 Euro dotierten Heimatpreis der Stadt Schwelm auf alle 13 Nachbarschaften verteilt hat.
Nachdem mit Fritz Henfort ein neuer Beisitzer (vom Ossenkamp) gewählt ist, geht es um die Wahl eines neuen Festorganisators, der vor allem für den Dacho-Bierstand auf dem Heimatfest zuständig ist. Einstimmig wird der Oberstädter Karl-Eugen Dittmar gewählt. Der Bierstand der Dacho wird in diesem Jahr wegen der Baustelle am Wilhelmplatz voraussichtlich den Standort wechseln müssen.
Dann endlich kommt „der Clou des Abends“, wie Christiane Sartor den Tagesordnungspunkt nennt: Die Wahl des diesjährigen Heimatfestmottos. 102 Vorschläge waren bei der Dacho-Chefin eingereicht worden. Diese kamen von insgesamt neun Einsendern. Der Dacho-Vorstand hatte dann zur Vorbereitung die für ihn besten acht herausgefiltert und an die Nachbarschaften weitergegeben. In ihren Jahreshauptversammlungen hatten die sich bereits für ein Motto entschieden und müssen es nur noch auf dem Stimmzettel ankreuzen.
Mit acht von 13 Stimmen wählen die Obernachbarn für das diesjährige Heimatfest das Motto „Vi alle sitt Schwelm“, das von Ute Hufnagel vorgeschlagen wurde. Die Begeisterung in der Versammlung hält sich allerdings in Grenzen. „Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, ein gutes Motto zu finden“, meint Christiane Sartor, „auch weil sich einiges zum Teil wiederholt“.
Bauarbeiten neue Mitte Schwelm: Nur kleine Einschränkungen für Heimatfestkirmes
Beim nächsten Tagesordnungspunkt schauen alle in die Zukunft. Die Kirmes insgesamt wird trotz der Baumaßnahmen ihr Gesicht behalten, auch wenn einige Stände und Fahrgeschäfte an einen anderen Standort umziehen werden.
„Lücken“-Programm der Dacho
Der Vorstand hofft allerdings, dass das Patrizierhaus erst nach dem Heimatfest abgerissen wird. Für die Arbeitsgruppe „Lücken“, die zum Ziel hat, dass der Heimatfestzug flüssiger läuft, ist Festzugleiter Jörg Brandenburg zuversichtlich: „Wir haben schon sehr gute Ansätze. Wenn alle mitarbeiten, ergibt sich da sicherlich etwas Gutes.“
Ob die Dacho und einige Nachbarschaften auf dem ehemaligen Sportplatz Rote Berge eine Heimat finden können (wir berichteten), wird von der Stadt weiterhin geprüft. Christiane Sartor berichtet außerdem darüber, dass sie für die Dacho eine Bewerbung um den Heimatpreis des Ennepe-Ruhr--Kreises eingereicht habe. „Die Konkurrenz ist zwar viel größer als beim Heimatpreis der Stadt Schwelm, aber ich hoffe trotzdem auf einen Preis“, sagt sie.