Gevelsberg. Die Travestieshow im Filmriss Gevelsberg mit Antonella Rossi begeistert das Publikum mit Musik, Witz und der Kunst des Verkleidens.

Viele tolle Verkleidungen waren im „Filmriss“ zu sehen, aber es ging keineswegs um Karneval. Die Kunst des Verkleidens war in einer großartigen Travestieshow live auf der Bühne zu erleben.

Das „Filmriss“ ist absolut ausverkauft, das Interesse an der ersten Travestieshow in Gevelsberg riesengroß und das Publikum zu etwa 90 Prozent weiblich. Mit einem zurückhaltenden Intro im schwarzen Mantel macht Antonella Rossi es zu Beginn spannend, doch dann erfüllen Glitzer und Glamour die Bühne. Antonella, Betty und Cordelia treten nacheinander und auch gemeinsam auf. Ihr Gang auf den High Heels ist perfekt, die Bewegungen sind äußerst weiblich und die Show lässt den Funken gleich überspringen. Antonella begrüßt das Publikum in „dieser wunderbaren Garage mit Schankerlaubnis“. In ihrer Conference ist sie charmant, witzig und frech. Die Witze richtet sie vor allem an die weibliche Mehrheit im Saal, so dass die Frauen aus dem Lachen nicht mehr herauskommen. Manche Späße sind recht derb. Passend dazu ist Antonellas Lachen herrlich männlich.

Einige Songs auch live gesungen

Bei „Michaela“ von Bata Ilic macht das Publikum gleich aktiv mit und beim nächsten Song tanzt Betty Fort, diesmal nicht schön, sondern in Fatsuit und Baby-Doll in Übergröße über die Bühne und füttert Uli und Peter, zwei Freiwillige aus dem Publikum, mit Marshmallows. In schneller Abfolge betritt eine Diva nach der anderen die Bühne. Mit langen blonden oder kurzen roten Haaren, atemberaubenden Glitzerkleidern, Federboas und Strass zeigen die drei Travestiekünstler eine großartige Show zum Playback. Antonella singt einige Songs mit rauchiger Stimme auch live. Vor allem mit ihren italienischen Liedern bringt sie den Saal in Schwung.

Als blonder Vamp bringt Cordelia das Lied an den „Future Husband“, während Betty die Ballade von „Vincent“ im androgynen Sarah-Connor-Look präsentiert. Die Szenenwechsel erfolgen in rasantem Tempo. Wenn bei „Take a Breath“ Antonella und Cordelia im Glitzeroverall auf der Bühne stehen, fragt man sich, ob das Kristina Bach oder Helene Fischer ist. Die gute Laune des Publikums ist auch in der Pause zu spüren, da wird viel gekichert, gelacht und angeregt über die Show gesprochen. Nach der Pause geht es mit Musicals weiter: Antonella und Betty zeigen eine Szene aus „Starlight Express“ und Cordelia lässt als „Sweet Transvestite“ aus der „Rocky Horror Show“ eine Hülle fallen.

Weitere Show im zweiten Halbjahr geplant

Wie kommt eine Travestieshow nach Gevelsberg? Antonino Waldmann-Russelos Cousine Tanya Massaro, die in Gevelsberg einen Friseursalon an der Hagener Straße betreibt, brachte ihren Cousin auf die Idee im Filmriss aufzutreten. „Sonst fahren wir immer nach Dortmund, um ihn zu sehen“, sagt sie. „Oder nach Hamburg, aber das ist immer so weit.“

Also fragte der Travestiekünstler im Filmriss an. Klaus Fiukowski war von der Idee sofort begeistert und sagte zu. Wegen der großen Nachfrage und des umwerfenden Erfolgs wird es im zweiten Halbjahr 2020 eine weitere Show mit Antonella Rossi im Filmriss geben. Mehr Informationen zur Show gibt es unter der Adresse: www.antonellarossi.de.

Zum großen Finale kommen die drei zur Musik von „Halleluja“ und „Angels“ in traumschönen Engelkostümen auf die Bühne. Das Publikum schwenkt begeistert die Handys. Nach einer Zugabe verwandelt sich Antonella auf der Bühne dann langsam in Antonino. Zum melancholischen Chanson „Wie sie sagen“, mit dem Charles Aznavour schon in den 70er Jahren den Alltag eines schwulen Travestie-Künstlers besang, zieht sie Engelskleid und High Heels aus und nimmt die überlangen Wimpern ab. Betty und Cordelia kommen hinzu, auch sie haben sich umgezogen und abgeschminkt. Nun stehen drei gut aussehende junge Männer auf der Bühne. Eben haben sie als attraktive Frauen das Publikum mehr als zwei Stunden lang begeistert. Jetzt bekommen sie riesengroßen Applaus.