Ennepetal. Der Ennepetal Autor Gerd Gerber hat einen historischen Roman über den im oströmischen Reich als Feldherr dienenden Artabanes geschrieben.

Er war eine schillernde Persönlichkeit, die sicher Stoff für eine TV-Serie im Geiste von „Game of Thrones“ bieten würde: Artabanes, ein aus Armenien stammender General, der im 6. Jahrhundert n. Chr. im Heer des oströmischen Kaisers Justinian diente. Der Ennepetaler Autor Gerd Gerber hat sich in einem Roman der Geschichte des Mannes angenommen, der den Überlieferungen zufolge mehrfach die Seiten wechselte, vor der Hochzeit mit des Kaisers Nichte stand, im Gefängnis landete und schließlich doch zu einem entscheidenden Sieg der Oströmer über die Merowinger beitrug.

„Wenn man einen historischen Roman schreibt, dann kann man entweder über die Zeit schreiben und fiktive Gestalten entwickeln oder sich eine historische Person suchen und gucken, was diese für ein Leben hatte“, erklärt Gerd Gerber, der an der Bachstraße in Hasperbach zu Hause ist. Bei interessanten realen Personen gebe es aber zusätzlich das Problem, dass darüber meistens schon viele andere geschrieben hätten. Bei der Suche nach einer spannenden Figur stieß der 76-Jährige, der früher Leiter der Fertigungssteuerung bei der Firma Febi war, auf Artabanes. Zufall war das nicht, denn Gerber hat bereits eine dreibändige Reihe über die Vandalen verfasst. Und zeitlich setzt sein neues Werk dort an, denn das Vandalenreich war von Kaiser Justinian zerstört worden.

Schillernde Figur

Nachdem Gerd Gerber Artabanes als möglichen Helden einer spannenden Geschichte identifiziert hatte, begann er zu recherchieren. Vieles ließ sich bei Prokopius, damals ein zeitgenössischer Schriftsteller, finden. „Das war schwer zu lesen, in altdeutscher Schrift und aus dem Lateinischen übersetzt“, berichtet Gerber. Insgesamt zweieinhalb Jahre beschäftigte sich der Autor, der zuvor bereits sechs Bücher veröffentlicht hatte, mit der Geschichte. Ende vergangenen Jahres war „Artabanes – Feldherr und Rebell“ schließlich fertig.

Zuvor bereits sechs Bücher veröffentlicht

„Artabanes – Feldherr und Rebell“ von Gerd Gerber ist bei Amazon erschienen und als E-Book zum Preis von 3,99 Euro sowie als Taschenbuch für 12,30 Euro erhältlich. Zudem ist es es ins Amazon-Leihprogramm aufgenommen worden.

Der Ennepetaler Autor hat zuvor bereits sechs Bücher veröffentlicht: Die dreiteilige Reihe „Der Vandale“ mit den Titeln „Der weite Weg“, „Der Herrscher“ und „Der Eroberer“, den Roman „Die Pyramide der Sonne“, den Thriller „Terror – Der Anschlag“ sowie die heitere Geschichtensammlung „Neumann… und der ganz normale Wahnsinn“.

Weitere Informationen über den Autor und seine Werke gibt es auf der Gerd Gerbers Homepage www.gerdgerber.de.

Gerd Gerber erzählt darin die außerordentlich bewegte und dramatische Geschichte des Mannes, der ursprünglich gegen die römische Herrschaft über Teile seiner Heimat Armenien gekämpft hatte. Artabenes musste fliehen, kehrte aber zu den Oströmern nach Konstantinopel zurück und wurde dann nach Afrika geschickt. Dort erwarb er sich durch die Tötung eines Rebellen, die zur Sicherung der römischen Herrschaft über die Region beitrug, einen herausragenden Ruf. Eigentlich sollte Artabanes eine Nichte des Kaisers heiraten, doch dessen Gattin, die davon erfuhr, dass der Bräutigam bereits verheiratet war, verhinderte das. Artabanes beteiligte sich an einer Verschwörung gegen Kaiser Justinian, wurde jedoch verhaftet und ins Gefängnis geworfen. Sein Ruf als Feldherr führte dazu, dass er erneut begnadigt und zum Kampf gegen die Merowinger nach Italien geschickt wurde.

„Der rote Faden zieht sich an dem entlang, was wirklich überliefert ist. Wo die Geschichte schweigt, habe ich dann meine Fantasie eingesetzt“, erklärt Gerd Gerber. An manchen Stellen habe es Lücken gegeben, die er schließen musste. „Ich hätte das Ende allerdings gerne anders geschrieben. Aber wenn ich das gemacht hätte, hätte alles nicht mehr gestimmt“, meint er Um sich von diesen Zwängen zu befreien, habe er schon entscheiden, dass sein nächstes Buch frei gestaltet sein werde, kündigt der Autor schmunzelnd an.

Tochter las Korrektur

Bei der Gestaltung des Buchcovers unterstützte ihn Ehefrau Petra. Korrektur las vor allem Tochter Kathrin, die als Studienrätin Deutsch und Literatur unterrichtet und somit prädestiniert für diese Aufgabe ist. „Ich hatte im vergangenen Jahr eine Lesung in Breckerfeld, da war das Buch noch gar nicht ganz fertig“, erzählt Gerd Gerber. Zwei Stunden lang habe er gelesen und die Hintergründe der Geschichte erklärt, die Besucher hätten die gesamte Zeit gespannt zugehört. Davon bestärkt hofft er nun, viele Interessierte zu finden, die seiner Geschichte genauso gespannt als Leser folgen.