Ennepetal. PCB – und kein Ende. Weil viele Anwohner durch unterschiedliche Aussagen verunsichert sind, findet am Freitagabend eine Bürgerversammlung statt.
PCB erhitzt die Gemüter, PCB wird zum Wahlkampfthema, beim PCB-Fall in Ennepetal geistern zahlreiche Aussagen aus den unterschiedlichen Lagern durch die Gegend, die sich an zahlreichen Stellen auch widersprechen. Nicht zuletzt wegen dieser undurchsichtigen Lage ruhen die Hoffnungen vieler Bürger, die in dem betroffenen Gebiet leben, auf der Bürgerversammlung, die am kommenden Freitag, 21. Februar, um 18 Uhr im Haus Ennepetal beginnt.
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Die radikalste Meinung vertritt in dieser Gemengelage mit absoluter Sicherheit die Bürgerinitiative „PCB-Skandal Ennepetal“. Die Männer und Frauen und Roland Wocknitz haben sämtliche Gesprächsangebote der Firma BIW bislang ignoriert und fordern den sofortigen Stopp der Produktion, bis sichergestellt ist, dass der potenziell krebserregende Stoff dort nicht mehr entsteht. Im Vorfeld der Versammlung rufen sie dazu auf, in Trauerkleidung am Milsper Marktplatz zu erscheinen. „Wir wollen mit den Bürgern gemeinsam symbolisch ,Gesundheit, Anstand und Moral’ in einem Sarg zu Grabe tragen“, schreibt Roland Wocknitz. Ziel ist das Haus Ennepetal.
Derweil hat Ralf Stoffels gemeinsam mit Anwalt Michael Hoppenberg noch einmal deutlich gemacht, dass das Ziel der Firma BIW die Umstellung auf eine Produktion ist, bei der kein PCB mehr entsteht. In Ennepetal will er Standards für die gesamte Branche entwickeln. Denn neben dem Marktführer produziert auch der überwiegende weitere Teil der Branche nach diesem Verfahren und benutzt chlorhaltige Vernetzer.
Akteneinsicht beantragt
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Das Thema bewegt zudem in immer höherem Maße die Politik. Bereits vor einiger Zeit hat die CDU-Kreistagsfraktion Landrat Olaf Schade einen Fragenkatalog zum Thema PCB übersandt. Der sei bis heute nicht beantwortet, teilt die Fraktion nun mit, die von Anwalt Michael Hoppenberg über die Vorgänge informiert worden war.
„Die uns zugegangenen Informationen stehen zum Teil im Widerspruch zu den uns zugegangenen Veröffentlichungen des Landrats“, resümiert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ulrich Oberste-Padtberg. „Uns drängt sich bei einer Zusammenschau der Handlungsweisen und Möglichkeiten der Kreisverwaltung langsam der Verdacht auf, dass Olaf Schade die Situation im Gegensatz zur Bezirksregierung und dem Landrat im Märkischen Kreis weniger für eine Beruhigung der Lage und Deeskalation zwischen den Beteiligten nutzt, als sich als starker Mann zu positionieren“, lautet der Vorwurf der CDU in Richtung des SPD-Mannes.
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Die CDU-Fraktion fordert den Landrat auf, die Fragen zu beantworten. „Vorsorglich haben wir aber heute auch den Antrag auf Akteneinsicht an den Landrat gesendet, um uns selbst ein Bild aus der Aktenlage zu machen“, schließt Oberste-Padtberg.
Die Hoffnung vieler Bürger ruht nun auf Freitag, 21. Februar, und dass im Rahmen der Bürgerversammlung eine sachliche Information stattfindet.
Viele weitere Termine
Beinahe täglich finden in dieser Woche bei der Firma BIW Gespräche zum Thema PCB statt.
Am Ende dieser vielen Experten- und Behördenrunden soll auch ein bindender Maßnahme-Zeit-Plan stehen, wie Rechtsanwalt Michael Hoppenberg betont.