Schwelm. 1000 Postkarten schlummern im Stadtarchiv Schwelm. Archivar Jens Möllenbeck holt einen Teil von ihnen zur Museumsführung hervor.

Was veranschaulicht Schwelmer Geschichte besser, als alte Postkarten mit Aufnahmen von Schwelm? Und wer kann die Schwelmer Geschichte besser erzählen, als der Schwelmer Stadtarchivar? Das als Kombination ist doch die perfekte halbe Stunde Stadtgeschichte für den Nachmittag.

Jens Möllenbeck präsentiert seinen Besucher die historischen Postkarten der Stadt Schwelm.
Jens Möllenbeck präsentiert seinen Besucher die historischen Postkarten der Stadt Schwelm. © Verein | Leonard Roffka

Die Besucher der gut gefüllten Museumsführung hatten am Dienstag die Möglichkeit, einen kleinen Teil der Schwelmer Stadtgeschichte und der Geschichte der Postkarten präsentiert zu bekommen. Denn der seit 2017 eingestellte Stadtarchivar, Jens Möllenbeck, verbrachte unter anderem einen Teil seiner Arbeit mit dem Ordnen der Schwelmer Postkarten. Er sortierte sie nach Verlagen und Herausgabenummern, nach Fotografen und nach Herkunft. Das Schwelmer Archiv enthält über 1000 Postkarten mit Schwelmer Motiven. Dies liegt vor allem daran, dass früher in Schwelm und Umgebung viele Firmen mit hohen Marktanteilen in diesem Bereich ihren Sitz hatten.

Wussten sie zum Beispiel, dass Postkarten früher nur Werbekarten waren? Die älteste Schwelmer Karte ist, kaum zu glauben, 127 Jahre alt und noch in einem top Zustand. Sie zeigt die alte Schnupftabakmühle. Auf den Seen der alten Mühle wurden früher an Wochenenden Bootstouren angeboten. Sie lag dort, wo heute das Klärwerk ist.

Entwicklung der Postkarten

Postkarten entwickelten sich von einfachen Schwarz-Weiß-Bildern, über kolorierte Karten zu den Karten, wie wir sie heute kennen. Eine der wichtigsten Personen für die Erstellung der Schwelmer Postkarten war der Schwelmer Erich Bämer. Er entschied im Rentenalter, sich mit seiner Postkartenfotografie zu professionalisieren und machte über 117 Karten mit Schwelmer Motiven.

Wer also selber einmal Schwelmer Geschichte so lebhaft erklärt haben will, kann gerne am 25. Februar um 15 Uhr das nächste Museumsgespräch im Schloss Martfeld besuchen. Das Thema dreht sich dann um zwei antike Pendeluhren, die neu zum Museumsfundus gehören.