Schwelm. Gut 60 Bürger gedachten am Synagogengedenkstein in Schwelm den Opfern des Holocaust und der Befreiung des KZ Auschwitz vor 75 Jahren.

Auf den Tag genau vor 75 Jahren trafen die ersten alliierten Soldaten am Konzentrationslager Auschwitz ein, befreiten dort die Menschen. Bürgermeisterin Gabriele Grollmann-Mock erinnerte am Montagnachmittag am Synagogen-Gedenkstein an der Südstraße an die Opfer des Holocaust. Dieses schreckliche Kapitel deutscher Geschichte dürfe sich nie wiederholen, solange es noch Zeitzeugen gebe, sollten man auch diese Chance nutzen, sich die Geschehnisse von damals vor Augen zu führen.

Zwei Rosen liegen auf dem Gedenkstein an der Südstraße.
Zwei Rosen liegen auf dem Gedenkstein an der Südstraße. © WP | Bernd Richter

Die weitere Gestaltung des Gedenkens übernahm die Arbeitsgemeinschaft „Lokalgeschichte/Stolpersteine“ des Märkischen Gymnasium Schwelm. Die Schüler berichteten nicht nur von ihren dramatischen Eindrücken der Reise zum KZ Auschwitz, sondern auch über Geschichten und Bilder von damaligen Insassen.

Genau 40 Jahre ist es her, seit der Gerhard Kleinhempel eine Idee von Schülern des Gymnasiums aufnahm, eine Gedenkstätte zu errichten, um damit an die Synagoge zu erinnern, die einmal am Fronhof stand. Es wurden Spenden gesammelt, 4241,71 DM kamen zusammen. Mit dem Geld wurde der Gedenkstein bezahlt und der Platz hergerichtet, an dem der Stein heute noch zu finden ist. Im beisein des damaligen Stadtdirektors Jürgen Kulow sowie des Landesrabbiners Davidovic und des israelischen Botschafters Shemon Leschen-Stein aus Bonn wurde damals der Gedenkstein eingeweiht.

Die Synagoge der jüdischen Gemeinde im Fronhof wurde 1819 erbaut und im Zuge der Machtergreifung der NSDAP und der darauffolgenden Ereignisse 1938 abgerissen.